Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts
Collection des arrêts du Tribunal fédéral suisse
Raccolta delle decisioni del Tribunale federale svizzero

Strafrechtliche Abteilung, Erläuterung und Berichtigung 6G.3/2019
Zurück zum Index Strafrechtliche Abteilung, Erläuterung und Berichtigung 2019
Retour à l'indice Strafrechtliche Abteilung, Erläuterung und Berichtigung 2019


TypeError: undefined is not a function (evaluating '_paq.toString().includes
("trackSiteSearch")') https://www.bger.ch/ext/eurospider/live/de/php/aza/http/
index.php?highlight_docid=aza%3A%2F%2Faza://15-10-2019-6G_3-2019&lang=de&zoom=&
type=show_document:1765 in global code 
 

Bundesgericht

Tribunal fédéral

Tribunale federale

Tribunal federal

               

6G_3/2019

Urteil vom 15. Oktober 2019

Strafrechtliche Abteilung

Besetzung

Bundesrichter Denys, Präsident,

Bundesrichter Oberholzer,

Bundesrichterin Jametti,

Gerichtsschreiber Briw.

Verfahrensbeteiligte

A.________,

vertreten durch Rechtsanwalt Thomas Spörli,

gegen

Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich. 

Gegenstand

Berichtigung des Urteils 6B_793/2019 des Bundesgerichts vom 12. September 2019,

Urteil des Obergerichts des Kantons Zürich, II. Strafkammer, vom 7. Mai 2019

(SB180491-O/U/cw).

Erwägungen:

1.

1.1. Das Bundesgericht wies mit Urteil 6B_793/2019 vom 12. September 2019 eine
Beschwerde gegen eine vom Obergericht des Kantons Zürich angeordnete
strafrechtliche Landesverweisung ab, soweit es darauf eintrat.

1.2. In der Sache ging es um Betrugshandlungen, die teilweise als geringfügig
im Sinne des Art. 172ter Abs. 1 StGB einzustufen waren. Art. 172ter StGB
entfällt indes für alle Delikte, die in direktem Zusammenhang zu
gewerbsmässigem Handeln stehen. Es war gewerbsmässiger Betrug anzunehmen (E.
1).

1.3. Das fragliche Urteil 6B_793/2019 enthält die Sätze:

- "Gewerbsmässiger Betrug; Landesverweisung gemäss Art. 66a Abs. 1 lit. f StGB"
(Rubrum, Gegenstand);

- "dass Art. 66a Abs. 1 lit. f StGB nicht den qualifizierten Betrug
voraussetzt" (E. 1.3);

- "Nach dem Gesetzeswortlaut erfasst Art. 66a Abs. 1 lit. f StGB bereits den
Betrug im Sinne von Art. 146 Abs. 1 StGB" (E. 2.1).

1.4. Dass der Gesetzeswortlaut von Art. 66a Abs. 1 lit. f StGB bereits den
(einfachen) Betrug im Sinne von Art. 146 Abs. 1 StGB erfasst, trifft nicht zu.
Art. 66a Abs. 1 lit. f StGB betrifft einzig den Betrug im Bereich der
öffentlich-rechtlichen Abgaben (vgl. die Botschaft vom 26. Juni 2013 betreffend
die Umsetzung von Art. 121 Abs. 3-6 BV über die Ausschaffung krimineller
Ausländerinnen und Ausländer, ad lit. d: BBl 2013 5975 S. 6023 f.; FF 2013 5373
p. 5419 f.; FF 2013 5163 p. 5209 f.; zur Entstehungsgeschichte des
Deliktskatalogs in der aktuellen Fassung BGE 144 IV 332 E. 3.1.1 f. S. 337 f.;
145 IV 55 E. 3.4 S. 60). Art. 66a Abs. 1 lit. e StGB betrifft den Betrug im
Bereich der Sozialversicherung oder der Sozialhilfe (Umsetzung von Art. 121
Abs. 3 lit. b BV). Der gewerbsmässige Betrug (Art. 146 Abs. 2 StGB) ist als
Katalogtat in Art. 66a Abs. 1 lit. c StGB normiert.

1.5. Gegenstand des Urteils 6B_793/2019 vom 12. September 2019 war ein
gewerbsmässiger Betrug i.S.v. Art. 66a Abs. 1 lit. c StGB.

1.6. Es ist festzustellen, dass die Landesverweisung sachlich und im Ergebnis
bundesgerichtlich bundesrechtskonform entschieden wurde. Der eindeutige
Redaktionsfehler (oben E. 1.3) ist gemäss Art. 129 Abs. 1 BGG von Amtes wegen
zu berichtigen, da er zu Missverständnissen bei der Auslegung und Anwendung von
Art. 66a Abs. 1 lit. f StGB führen könnte.

Demnach erkennt das Bundesgericht:

1. 

Es wird festgestellt, dass Gegenstand des Urteils 6B_793/2019 vom 12. September
2019 eine Landesverweisung wegen gewerbsmässigen Betrugs im Sinne von Art. 66a
Abs. 1 lit. c StGB war.

2. 

Dieses Urteil wird den Parteien und dem Obergericht des Kantons Zürich, II.
Strafkammer, schriftlich mitgeteilt.

Lausanne, 15. Oktober 2019

Im Namen der Strafrechtlichen Abteilung

des Schweizerischen Bundesgerichts

Der Präsident: Denys

Der Gerichtsschreiber: Briw