Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts
Collection des arrêts du Tribunal fédéral suisse
Raccolta delle decisioni del Tribunale federale svizzero

I. Zivilrechtliche Abteilung, Beschwerde in Zivilsachen 4A.366/2019
Zurück zum Index I. Zivilrechtliche Abteilung, Beschwerde in Zivilsachen 2019
Retour à l'indice I. Zivilrechtliche Abteilung, Beschwerde in Zivilsachen 2019


 

Bundesgericht

Tribunal fédéral

Tribunale federale

Tribunal federal

               

4A_366/2019

Urteil vom 2. September 2019

I. zivilrechtliche Abteilung

Besetzung

Bundesrichterin Kiss, Präsidentin,

Gerichtsschreiber Widmer.

Verfahrensbeteiligte

A.________ AG,

Beschwerdeführerin,

gegen

B.________ AG,

vertreten durch Rechtsanwalt Marcel Landolt,

Beschwerdegegnerin.

Gegenstand

Zwischenentscheid über die Vertretungsbefugnis des klägerischen
Rechtsvertreters,

Beschwerde gegen den Beschluss des Kantonsgerichts Schwyz, 2. Zivilkammer, vom
24. Juni 2019

(ZK2 2018 89).

In Erwägung,

dass die B.________ AG (Beschwerdegegnerin) mit Klage vom 29. August 2019 beim
Bezirksgericht Höfe beantragte, es sei festzustellen, dass die in Betreibung
gesetzte Forderung der A.________ AG (Beschwerdeführerin) in der Höhe von Fr.
11 Mio. nebst Zins (Betreibung Nr. xxx des Betreibungsamts Höfe) nicht bestehe;

dass die Beschwerdeführerin in ihrer Klageantwort vom 2. Oktober 2018 das
prozessuale Begehren stellte, es sei festzustellen, dass Rechtsanwalt
C.________ nicht zur Vertretung der Beschwerdegegnerin befugt sei, und letztere
sei aufzufordern, einen anderen Rechtsvertreter zu bestimmen oder auf einen
solchen zu verzichten;

dass der Einzelrichter am Bezirksgericht Höfe dieses Begehren mit Verfügung vom
21. November 2018 kostenfällig abwies;

dass das Kantonsgericht eine von der Beschwerdeführerin dagegen erhobene
Beschwerde mit Beschluss vom 24. Juni 2019 abwies, soweit es darauf eintrat;

dass die Beschwerdeführerin gegen diesen Beschluss am 26. Juli 2019 Beschwerde
in Zivilsachen erhob;

dass es sich beim angefochtenen Entscheid des Kantonsgerichts über die
Vertretungsbefugnis eines Parteivertreters um einen Zwischenentscheid im Sinne
von Art. 92 f. BGG handelt, der das Verfahren in der Hauptsache nicht
abschliesst (BGE 141 III 395 E. 2.2; 135 III 212 E. 1.2, 329 E. 1.2; 135 V 141
E. 1.1 mit Hinweis);

dass es sich beim Entscheid über die Vertretungsbefugnis eines Parteivertreters
nicht um einen solchen über eine Zuständigkeitsfrage oder ein Ausstandsbegehren
im Sinne von Art. 92 BGG handelt, sondern um einen "anderen" selbständig
eröffneten Zwischenentscheid im Sinne von Art. 93 BGG (Urteil des
Bundesgerichts 5A_47/2014 vom 27. Mai 2014 E. 3 und 4.1; s. auch die Urteile
1B_420/2011 vom 21. November 2011 E. 1.2 und 4A_349/2015 vom 5. Januar 2016 E.
1.1);

dass gegen selbständig eröffnete Zwischenentscheide, die - wie vorliegend -
weder die Zuständigkeit noch ein Ausstandsbegehren betreffen, die Beschwerde
nur zulässig ist, wenn sie einen nicht wieder gutzumachenden Nachteil bewirken
können (Art. 93 Abs. 1 lit. a BGG) oder wenn die Gutheissung der Beschwerde
sofort einen Endentscheid herbeiführen und damit einen bedeutenden Aufwand an
Zeit oder Kosten für ein weitläufiges Beweisverfahren ersparen würde (Art. 93
Abs. 1 lit. b BGG);

dass die selbständige Anfechtbarkeit von Zwischenentscheiden aus
prozessökonomischen Gründen eine Ausnahme vom Grundsatz bildet, dass sich das
Bundesgericht mit jeder Angelegenheit nur einmal befassen soll (BGE 144 III 475
E. 1.2; 141 III 80 E. 1.2 S. 81; 134 III 188 E. 2.2; 133 III 629 E. 2.1);

dass diese Ausnahme restriktiv zu handhaben ist, zumal die Parteien keiner
Rechte verlustig gehen, wenn sie einen Zwischenentscheid im Sinne von Art. 93
BGG nicht selbständig anfechten, können sie ihn doch mit dem Endentscheid
anfechten, soweit er sich auf dessen Inhalt auswirkt (Art. 93 Abs. 3 BGG; BGE
144 III 475 E. 1.2; 138 III 94 E. 2.2 S. 95; 135 I 261 E. 1.2; 134 III 188 E.
2.2; 133 III 629 E. 2.1; 133 IV 288 E. 3.2);

dass es dementsprechend dem Beschwerdeführer obliegt darzutun, dass die
Voraussetzungen von Art. 93 BGG erfüllt sind, soweit deren Vorliegen nicht
offensichtlich in die Augen springt (BGE 142 III 798 E. 2.2 S. 801; 141 III 80
E. 1.2 S. 81; 137 III 324 E. 1.1 S. 329; 134 III 426 E. 1.2 in fine; 133 III
629 E. 2.3.1 und 2.4.2);

dass sich die Beschwerdeführerin zu den Zulässigkeitsvoraussetzungen nach Art.
93 Abs. 1 BGG nicht äussert und deren Vorliegen auch nicht offensichtlich ins
Auge springt;

dass demzufolge auf die Beschwerde nicht einzutreten ist (Art. 108 Abs. 1 lit.
a BGG);

dass die Gerichtskosten der Beschwerdeführerin aufzuerlegen sind (Art. 66 Abs.
1 BGG);

dass der Beschwerdegegnerin keine Parteientschädigung zuzusprechen ist, da ihr
im Zusammenhang mit dem bundesgerichtlichen Verfahren kein Aufwand erwachsen
ist (Art. 68 Abs. 1 BGG);

erkennt die Präsidentin:

1.

Auf die Beschwerde wird nicht eingetreten.

2.

Die Gerichtskosten von Fr. 500.-- werden der Beschwerdeführerin auferlegt.

3.

Dieses Urteil wird den Parteien und dem Kantonsgericht Schwyz, 2. Zivilkammer,
schriftlich mitgeteilt.

Lausanne, 2. September 2019

Im Namen der I. zivilrechtlichen Abteilung

des Schweizerischen Bundesgerichts

Die Präsidentin: Kiss

Der Gerichtsschreiber: Widmer