Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts
Collection des arrêts du Tribunal fédéral suisse
Raccolta delle decisioni del Tribunale federale svizzero

II. Sozialrechtliche Abteilung, Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten 9C 276/2017
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Bundesgericht 
Tribunal fédéral 
Tribunale federale 
Tribunal federal 
 
                [displayimage]  
 
 
9C_276/2017  
 
 
Urteil vom 23. April 2018  
 
II. sozialrechtliche Abteilung  
 
Besetzung 
Bundesrichterin Pfiffner, Präsidentin, 
Bundesrichter Meyer, Bundesrichterin Moser-Szeless, 
Gerichtsschreiberin Huber. 
 
Verfahrensbeteiligte 
A.________, 
vertreten durch Rechtsanwalt Michael Ausfeld, 
Beschwerdeführerin, 
 
gegen  
 
IV-Stelle des Kantons Zürich, 
Röntgenstrasse 17, 8005 Zürich, 
Beschwerdegegnerin. 
 
Gegenstand 
Invalidenversicherung, 
 
Beschwerde gegen den Entscheid des Sozialversicherungsgerichts des Kantons
Zürich 
vom 21. Februar 2017 (IV.2015.01278). 
 
 
Sachverhalt:  
 
A.   
Die 1968 geborene A.________ meldete sich am 2. März 2012 bei der
Invalidenversicherung zum Leistungsbezug an. Die IV-Stelle des Kantons Zürich
wies das Leistungsbegehren (Rente) mit Verfügung vom 8. März 2013 ab. 
Mit Eingabe vom 16. Juli 2013 ersuchte die Versicherte um erneute Prüfung eines
Rentenanspruchs. Die IV-Stelle ordnete daraufhin bei der Medizinischen
Abklärungsstelle (MEDAS) Medexperts AG, St. Gallen, eine polydisziplinäre
Begutachtung an (Expertise vom 29. April 2015). Nach durchgeführtem
Vorbescheidverfahren verneinte die IV-Stelle mit Verfügung vom 11. November
2015 einen Anspruch auf eine Invalidenrente. 
 
B.   
Die von A.________ dagegen erhobene Beschwerde wies das
Sozialversicherungsgericht des Kantons Zürich mit Entscheid vom 21. Februar
2017 ab. 
 
C.   
A.________ führt Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten und
beantragt, der vorinstanzliche Entscheid sei aufzuheben und die Sache zu neuer
Abklärung und Entscheidung an die Verwaltung zurückzuweisen. 
Die IV-Stelle schliesst auf Abweisung der Beschwerde. Das Bundesamt für
Sozialversicherungen (BSV) verzichtet auf eine Stellungnahme. 
 
 
Erwägungen:  
 
1.   
 
1.1. Neue Tatsachen und Beweismittel dürfen vor Bundesgericht nur so weit
vorgebracht werden, als erst der Entscheid der Vorinstanz dazu Anlass gibt (
Art. 99 Abs. 1 BGG; BGE 135 V 194), was in der Beschwerde näher darzulegen ist
(BGE 133 III 393 E. 3 S. 395). Der vorinstanzliche Verfahrensausgang allein
bildet noch keinen hinreichenden Anlass im Sinne von Art. 99 Abs. 1 BGG für die
Zulässigkeit von unechten Noven, die bereits im kantonalen Verfahren ohne
Weiteres hätten vorgebracht werden können (BGE 143 V 19 E. 1.2 S. 22 f.). Das
Vorbringen von Tatsachen, die sich erst nach dem angefochtenen Entscheid
ereigneten oder entstanden (echte Noven), ist vor Bundesgericht unzulässig (BGE
143 V 19 E. 1.2 S. 23; 140 V 543 E. 3.2.2.2 S. 548; Urteile 9C_121/2016 vom 27.
April 2016 E. 2.2.1 und 8C_690/2011 vom 16. Juli 2012 E. 1.3, nicht publ. in:
BGE 138 V 286, aber in: SVR 2012 FZ Nr. 3 S. 7).  
 
1.2. Die Beschwerdeführerin legt im bundesgerichtlichen Verfahren ein
Abschluss-Zeugnis sowie ein Notenattest der Coiffeurfachschule B.________ aus
dem Jahr 1988 auf. Dabei handelt es sich um unechte Noven. Die Versicherte
erläutert nicht, warum sie die neuen bzw. erweiterten Urkunden (das Diplom der
Schule B.________ liegt bereits in den Akten) nicht bereits im kantonalen
Verfahren präsentierte und weshalb erst der vorinstanzliche Entscheid Anlass
für ihre Einreichung gegeben haben soll (Art. 42 Abs. 1 BGG; BGE 141 V 234 E. 1
S. 236 mit Hinweisen); sie sind daher unzulässig und bleiben unberücksichtigt.
Die eingereichte E-Mail der Bildungsdirektion X.________ vom 28. April 2017 ist
als echtes Novum ebenfalls unzulässig (vgl. E. 1.1 hiervor).  
 
2.  
 
2.1. Mit der Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten kann u.a. die
Verletzung von Bundesrecht gerügt werden (Art. 95 lit. a BGG). Die Feststellung
des Sachverhalts kann nur gerügt werden, wenn sie offensichtlich unrichtig ist
oder auf einer Rechtsverletzung im Sinne von Artikel 95 beruht und wenn die
Behebung des Mangels für den Ausgang des Verfahrens entscheidend sein kann (
Art. 97 Abs. 1 BGG). Das Bundesgericht legt seinem Urteil den Sachverhalt
zugrunde, den die Vorinstanz festgestellt hat (Art. 105 Abs. 1 BGG). Es kann
die Sachverhaltsfeststellung der Vorinstanz von Amtes wegen berichtigen oder
ergänzen, wenn sie offensichtlich unrichtig ist oder auf einer Rechtsverletzung
im Sinne von Artikel 95 beruht (Art. 105 Abs. 2 BGG).  
 
2.2. Eine Sachverhaltsfeststellung ist nicht schon dann offensichtlich
unrichtig, wenn Zweifel daran bestehen, sondern erst, wenn sie eindeutig und
augenfällig unzutreffend ist (BGE 132 I 42 E. 3.1 S. 44). Eine offensichtlich
unrichtige Sachverhaltsfeststellung weist damit die Tragweite von Willkür auf (
BGE 135 II 145 E. 8.1 S. 153). Es liegt noch keine offensichtliche
Unrichtigkeit vor, nur weil eine andere Lösung ebenfalls in Betracht fällt,
selbst wenn diese als die plausiblere erschiene (vgl. BGE 129 I 8 E. 2.1 S. 9).
Eine Sachverhaltsfeststellung ist etwa dann offensichtlich unrichtig, wenn das
kantonale Gericht den Sinn und die Tragweite eines Beweismittels offensichtlich
falsch eingeschätzt, ohne sachlichen Grund ein wichtiges und für den Ausgang
des Verfahrens entscheidendes Beweismittel nicht beachtet oder aus den
abgenommenen Beweisen unhaltbare Schlüsse gezogen hat (BGE 129 I 8 E. 2.1 S. 9;
Urteil 9C_602/2017 vom 27. Dezember 2017 E. 1).  
 
3.   
Die Vorinstanz hat die Bestimmungen und Grundlagen zu den Begriffen der
Invalidität (Art. 8 Abs. 1 ATSG; Art. 4 Abs. 1 IVG) und der Erwerbsunfähigkeit
(Art. 7 ATSG), zum Umfang des Rentenanspruchs (Art. 28 Abs. 1 IVG) sowie zum
Beweiswert und zur Beweiswürdigung medizinischer Berichte und Gutachten (BGE
134 V 231 E. 5.1 S. 232; 125 V 351 E. 3a S. 352) zutreffend dargelegt. Darauf
wird verwiesen. 
 
4.   
 
4.1. Das kantonale Gericht mass der polydisziplinären Expertise der Medexperts
AG vom 29. April 2015 Beweiskraft bei. Gestützt darauf stellte es fest, unter
Berücksichtigung der Rücken- und Kniebeschwerden sowie der eingeschränkten
kognitiven Leistungsfähigkeit sei die Versicherte seit Anfang 2009 in einer
leidensadaptierten Tätigkeit 70 % arbeitsfähig. Die Vorinstanz kam in
antizipierender Beweiswürdigung (BGE 136 I 229 E. 5.3 S. 236 f. mit Hinweisen;
124 V 90 E. 4b S. 94) zum Schluss, von weiteren neuropsychologischen Tests
könne in Anlehnung an das Gutachten der Medexperts AG abgesehen werden und
ermittelte anhand eines Prozentvergleichs einen rentenausschliessenden
Invaliditätsgrad.  
 
 
4.2. Die Beschwerdeführerin macht in erster Linie geltend, das Gutachten der
Medexperts AG sei in neuropsychologischer Hinsicht nicht umfassend und somit
nicht verwertbar.  
 
4.3.  
 
4.3.1. Im Rahmen der psychiatrischen Begutachtung bei der Medexperts AG fand
eine neuropsychologische Exploration der Versicherten statt. Die Vorinstanz
stellte dazu nicht offensichtlich unrichtig fest (vgl. E. 2 hiervor),
Dipl.-Psych. C.________, Fachpsychologin Neuropsychologie FSP, habe wegen
Auffälligkeiten in der Symptomvalidierung auf die Durchführung weiterer Tests
verzichtet. Sie könne nicht sicher davon ausgehen, dass die Testbefunde die
eigentliche Leistungsfähigkeit der Beschwerdeführerin wiedergeben würden,
weshalb weitere Erhebungen nutzlos seien; im Gutachten sei denn auch explizit
festgehalten, von einer erneuten testpsychologischen Untersuchung sei kein
anderes Ergebnis zu erwarten.  
Der Beschwerdeführerin ist darin beizupflichten, dass die Psychiaterin in ihrem
Teilgutachten berichtete, es sei ihr ohne Ergebnisse einer Testung des
Intelligenzquotienten lediglich möglich, einzig eine Diagnose nach DSM-IV zu
stellen (Grenzbereich der intellektuellen Leistungsfähigkeit). Sie kam jedoch
zum Schluss, weitere neuropsychologische Tests würden nichts an der
Einschätzung der Arbeitsfähigkeit ändern. Denn die Ausführungen der
Neuropsychologin würden mit den Einschätzungen der Klinik D.________ (Bericht
vom 28. Mai 2013) und Dr. med. E.________ (Bericht vom 4. November 2014) im
Wesentlichen übereinstimmen. Die Psychiaterin führte weiter aus, an ihrer
Einschätzung könnte auch die Diagnose einer leichten Intelligenzminderung
nichts ändern. Sie hielt fest, welche Fähigkeiten der Versicherten im
Arbeitsalltag konkret eingeschränkt sind und gab gestützt darauf ihre
Einschätzungen zu einer angepassten Tätigkeit sowie zur Arbeitsfähigkeit ab.
Hier ist auf die bundesgerichtliche Rechtsprechung zu verweisen, wonach es
invalidenversicherungsrechtlich nicht auf die Diagnose, sondern einzig darauf
ankommt, welche Auswirkungen eine Erkrankung auf die Arbeitsfähigkeit hat (BGE
136 V 279 E. 3.2.1 S. 281). 
 
4.3.2. Die Beschwerdeführerin bemängelt am Gutachten der Medexperts AG, dieses
würde den Arbeitgeberbericht vom 20. März 2012 und den Bericht ihrer Schwester
vom 15. Februar 2013 sowie die Stellungnahme der F.________ vom 5. September
2014 nicht berücksichtigen. Ob und gegebenenfalls welche Berichte im Gutachten
erwähnt und diskutiert werden, liegt im Ermessen der Experten (Urteil 9C_24/
2015 vom 19. Juni 2015 E. 4.2). Entscheidend ist, dass den Gutachtern sämtliche
Unterlagen zur Verfügung standen. Die Expertise hält einleitend und unter der
Sachüberschrift "Aktenlage" eine Zusammenfassung der massgeblichen Unterlagen
fest und ist somit in Kenntnis der genannten Berichte verfasst worden (vgl. BGE
137 V 210 E. 6.2.4 S. 270), bei welchen es sich im Übrigen nicht um relevante
medizinische Akten handelt. Die Rüge, die Vorinstanz habe den Gehörsanspruch (
Art. 29 Abs. 2 BV) verletzt, indem sie auf das neuropsychologische Gutachten
abgestellt habe, ist unbegründet.  
 
4.4. Die Vorinstanz durfte nach dem Gesagten dem Gutachten der Medexperts AG
bundesrechtskonform Beweiskraft beimessen und auf die Anordnung weiterer
Beweismassnahmen in antizipierter Beweiswürdigung verzichten (vgl. BGE 124 V 90
E. 4b S. 94; 122 V 157 E. 1d S. 162) ohne dabei den Untersuchungsgrundsatz, den
Gehörsanspruch oder den Anspruch auf ein faires Verfahren zu verletzen.  
 
5.   
Sinngemäss bringt die Versicherte im Weiteren vor, sie gelte als Frühinvalide. 
 
5.1.   
 
5.1.1. Konnte die versicherte Person wegen der Invalidität keine zureichenden
beruflichen Kenntnisse erwerben, so entspricht das Erwerbseinkommen, das sie
als Nichtinvalide erzielen könnte, den nach Alter abgestuften Prozentsätzen
(hier relevant: 100 %; nach Vollendung von 30 Altersjahren) des jährlich
aktualisierten Medianwertes gemäss der Lohnstrukturerhebung des Bundesamtes für
Statistik (LSE; Art. 26 Abs. 1 IVV).  
 
5.1.2. Gemäss Ziff. 3035 des Kreisschreibens über Invalidität und Hilflosigkeit
in der Invalidenversicherung (KSIH) des BSV sind Frühinvalide Versicherte, die
seit ihrer Geburt oder Kindheit einen Gesundheitsschaden aufweisen und deshalb
keine zureichenden beruflichen Kenntnisse erwerben konnten. Dazu gehören
Versicherte, welche zwar eine Berufsausbildung beginnen und allenfalls auch
abschliessen, zu Beginn der Ausbildung jedoch bereits invalid sind und mit
dieser Ausbildung nicht dieselben Verdienstmöglichkeiten realisieren können wie
eine nichtbehinderte Person mit derselben Ausbildung. Nach Ziff. 3037 KSIH ist
als "Erwerb von zureichenden beruflichen Kenntnissen" die abgeschlossene
Berufsausbildung zu betrachten. Dazu gehören auch Anlehren, wenn sie auf einem
besonderen, der Invalidität angepassten Bildungsweg ungefähr die gleichen
Kenntnisse vermitteln wie eine eigentliche Lehre oder ordentliche Ausbildung
und den Versicherten in Bezug auf den späteren Verdienst praktisch die gleichen
Möglichkeiten eröffnen.  
 
5.2.  
 
5.2.1. Die Vorinstanz stellte dazu nicht willkürlich fest, die Versicherte habe
eine Anlehre als Coiffeuse abgeschlossen und während Jahren in diesem Beruf
gearbeitet. Die Beschwerdeführerin macht geltend, sie habe keine Anlehre
absolviert und verweist dabei auf die im vorliegenden Verfahren neu aufgelegten
Akten, welche jedoch nicht berücksichtigt werden können (vgl. E. 1.2 hiervor).
Mit dem pauschalen und nicht weiter begründeten Hinweis auf den Auszug aus dem
individuellen Konto (IK-Auszug) vermag sie ebenfalls nicht darzutun, inwiefern
die vorinstanzliche Feststellung unhaltbar sein soll (Art. 42 Abs. 1 BGG).
Mithin ist davon auszugehen, dass die Versicherte über eine Anlehre als
Coiffeuse verfügt. Es stellt sich die Frage, ob sie ihre absolvierte Anlehre,
durch die sie offensichtlich zureichende berufliche Kenntnisse erworben hat,
auf dem ausgeglichenen Arbeitsmarkt verwerten kann (vgl. Urteil 9C_611/2014 vom
19. Februar 2015 E. 4.3 mit Hinweisen, in: SZS 2015 S. 261).  
 
5.2.2. Gemäss verbindlichen vorinstanzlichen Feststellungen ist die Versicherte
zuletzt nach jahrelanger Tätigkeit als Coiffeuse als Putzfrau tätig gewesen;
aus psychiatrischer Sicht besteht eine 20%ige Arbeitsunfähigkeit als
Reinigungsfrau. Der Beginn der Einschränkung besteht seit Geburt.  
Laut Gutachten der Medexperts AG ist die Versicherte zwar seit Geburt aufgrund
einer psychomotorischen Verlangsamung eingeschränkt. Es war ihr jedoch trotzdem
möglich, zureichende berufliche Kenntnisse als Coiffeuse zu erwerben, wie die
jahrelange berufliche Bewährung klar ausweist. Aus den Unterlagen geht nicht
hervor, dass die Arbeit mit Blick auf die Einschränkung aus
neuropsychologischer Sicht eine unangepasste Tätigkeit darstellte. So konnte
sie diese während vieler Jahre zur Zufriedenheit der Arbeitgeber ausüben (vgl.
Zeugnis des Coiffeurgeschäfts G.________ vom 16. Februar 2001 und
Referenzschreiben des Altersheims H.________ vom 28. November 2008). Auch aus
dem Gutachten der Medexperts AG ergeben sich keine Hinweise darauf, dass die
Tätigkeit nicht angepasst war. Dass sie diese aufgab, begründete die
Versicherte im Rahmen der Exploration mit auftretenden Rückenschmerzen. Nach
dem Gesagten ist die Beschwerdeführerin nicht als Frühinvalide zu betrachten. 
 
6.  
 
6.1. Schliesslich rügt die Versicherte, der vorinstanzliche Entscheid sei
bundesrechtswidrig, da das kantonale Gericht zu Unrecht einen Prozentvergleich
vorgenommen habe.  
 
6.2. Die Frage, ob das kantonale Gericht bundesrechtswidrig einen
Prozentvergleich durchführte, kann offen gelassen werden. Wie die Vorinstanz
verbindlich feststellte, arbeitete die Versicherte viele Jahre als Coiffeuse
und war danach an mehreren Orten als Teilzeitangestellte in tiefen Pensen
tätig. Selbst wenn bei der Versicherten entgegenkommend beim Valideneinkommen
(gestützt auf Art. 16 ATSG dasjenige Einkommen, welches die Beschwerdeführerin
als Gesunde verdienen könnte) von einem Lohn als Coiffeuse von Fr. 4'333.-
gemäss LSE 2014, T17, Berufe im Bereich personenbezogener Dienstleistungen,
Frauen zwischen 30 - 59 Jahre, ausgegangen würde (Jahreslohn von Fr. 51'996.-),
könnte sie nichts zu ihren Gunsten ableiten. Da sie in ihrer aktuellen
Tätigkeit als Reinigungsfrau die Restarbeitsfähigkeit von 70 % nicht verwertet
(vgl. E. 4.1 hiervor), müsste beim Invalideneinkommen auf die Tabelle TA1 2014,
Total, Frauen, Kompetenzniveau 1, abgestellt werden. Daraus würde ein
Monatseinkommen von Fr. 4'300.- und somit ein Jahreslohn von Fr. 51'600.-
resultieren, was ebenfalls, wie beim von der Vorinstanz durchgeführten
Prozentvergleich, bei einer Restarbeitsfähigkeit von 70 % einen
rentenausschliessenden Invaliditätsgrad von gerundet 31 % ergäbe. Die
Beschwerde und die darin beantragte Rückweisung an die Verwaltung sind
unbegründet.  
 
7.   
Dem Ausgang des Verfahrens entsprechend hat die Beschwerdeführerin die
Gerichtskosten zu tragen (Art. 66 Abs. 1 BGG). 
 
 
 Demnach erkennt das Bundesgericht:  
 
1.   
Die Beschwerde wird abgewiesen. 
 
2.   
Die Gerichtskosten von Fr. 800.- werden der Beschwerdeführerin auferlegt. 
 
3.   
Dieses Urteil wird den Parteien, dem Sozialversicherungsgericht des Kantons
Zürich und dem Bundesamt für Sozialversicherungen schriftlich mitgeteilt. 
 
 
Luzern, 23. April 2018 
 
Im Namen der II. sozialrechtlichen Abteilung 
des Schweizerischen Bundesgerichts 
 
Die Präsidentin: Pfiffner 
 
Die Gerichtsschreiberin: Huber 

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