Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts
Collection des arrêts du Tribunal fédéral suisse
Raccolta delle decisioni del Tribunale federale svizzero

I. Sozialrechtliche Abteilung, Revision 8F.17/2008
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Bundesgericht
Tribunal fédéral
Tribunale federale
Tribunal federal

{T 0/2}
8F_17/2008

Urteil vom 12. Dezember 2008
I. sozialrechtliche Abteilung

Besetzung
Bundesrichter Ursprung, Präsident,
Bundesrichterin Leuzinger, Bundesrichter Frésard,
Gerichtsschreiber Jancar.

Parteien
S.________, Gesuchstellerin,
vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Max Sidler, Untermüli 6, 6302 Zug,

gegen

Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (SUVA), Fluhmattstrasse 1, 6004
Luzern, Gesuchsgegnerin,
vertreten durch Rechtsanwalt Prof. Dr. Walter Fellmann, Zinggentorstrasse 4,
6006 Luzern.

Gegenstand
Unfallversicherung,

Revisionsgesuch gegen
das Urteil des Bundesgerichts
vom 3. Oktober 2008.

Sachverhalt:

A.
Mit Beschwerde vom 12. September 2007 beantragte S.________ beim Bundesgericht,
in Aufhebung der Verfügung der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt
(SUVA) vom 26. April 2005 und des Entscheides des Verwaltungsgerichts des
Kantons Zug vom 19. Juli 2007 sei festzustellen, dass die SUVA für den bei der
kreisärztlichen Untersuchung vom 3. Oktober 1997 entstandenen Schaden
(Retraumatisierung der rechten Schulter) vollumfänglich hafte; die Sache sei
zur Bestimmung von Schadenersatz und Genugtuung nach richterlichem Ermessen an
das kantonale Gericht zurückzuweisen; unter Kosten- und Entschädigungsfolgen zu
Lasten der SUVA. Das Bundesgericht hiess die Beschwerde gut. Es hob den
kantonalen Entscheid auf und wies die Sache an das kantonale Gericht zu neuem
Entscheid im Sinne von Erwägung 10 zurück (Dispositiv-Ziffer 1). Die
Gerichtskosten von Fr. 15'000.- legte es der SUVA auf (Dispositiv-Ziffer 2) und
verpflichtete diese, S.________ für das bundesgerichtliche Verfahren mit Fr.
5000.- zu entschädigen (Dispositiv-Ziffer 3; Urteil 8C_510/2007 vom 3. Oktober
2008).

B.
Mit Gesuch vom 20. Oktober 2008 beantragt S.________, in Wiedererwägung von
Dispositiv-Ziffer 3 des Urteils vom 3. Oktober 2008 sei die SUVA zu
verpflichten, sie für das bundesgerichtliche Verfahren mit Fr. 17'000.- zu
entschädigen. Auf das Wiedererwägungsgesuch sei einzutreten; eventuell sei es
als Revisionsbegehren entgegenzunehmen.

Erwägungen:

1.
Bundesgerichtsentscheide können nur nach Massgabe der gesetzlichen Bestimmungen
geändert werden (Art. 2 Abs. 2 BGG), nämlich im Rahmen der Revision (Art. 121
ff. BGG) oder der Erläuterung und Berichtigung (Art. 129 BGG).
Das BGG enthält keine Art. 140 OG (Darlegung des Revisionsgrundes)
entsprechende Bestimmung. Indessen setzt die Zulässigkeit einer Revision auch
gemäss dem BGG voraus, dass ein gesetzlich vorgesehener Revisionsgrund
zumindest sinngemäss geltend gemacht wird (vgl. Art. 42 Abs. 2 BGG; Urteil 8F_2
/2008 vom 4. September 2008, E. 3.1 mit Hinweisen; ELISABETH ESCHER, in: Niggli
/Uebersax/ Wiprächtiger [Hrsg.], Basler Kommentar zum Bundesgerichtsgesetz,
Basel 2008, Art. 127 N 5).

2.
Die Gesuchstellerin beantragt Wiedererwägung bzw. Revision, da im
bundesgerichtlichen Urteil vom 3. Oktober 2008 die Parteientschädigung
ausserhalb des offenbar für die Höhe der Gerichtskosten massgeblichen
reglementarischen Rahmens festgesetzt worden sei. Dem Gesuch kann indessen
weder ausdrücklich noch sinngemäss entnommen werden, gestützt auf welche
Bestimmung die beantragte Änderung vorgenommen werden soll, weshalb darauf
nicht eingetreten werden kann.

3.
Die Gerichtskosten (Art. 65 BGG) werden der Gesuchstellerin als unterliegender
Partei auferlegt (Art. 66 Abs. 1 BGG).

Demnach erkennt das Bundesgericht:

1.
Auf das Revisionsgesuch wird nicht eingetreten.

2.
Die Gerichtskosten von Fr. 1200.- werden der Gesuchstellerin auferlegt.

3.
Dieses Urteil wird den Parteien, dem Verwaltungsgericht des Kantons Zug,
Sozialversicherungsrechtliche Kammer, und dem Bundesamt für Gesundheit
schriftlich mitgeteilt.

Luzern, 12. Dezember 2008
Im Namen der I. sozialrechtlichen Abteilung
des Schweizerischen Bundesgerichts
Der Präsident: Der Gerichtsschreiber:

Ursprung Jancar