Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts
Collection des arrêts du Tribunal fédéral suisse
Raccolta delle decisioni del Tribunale federale svizzero

I. Sozialrechtliche Abteilung, Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten 8C.434/2008
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Bundesgericht
Tribunal fédéral
Tribunale federale
Tribunal federal

{T 0/2}
8C_434/2008

Urteil vom 12. Januar 2009
I. sozialrechtliche Abteilung

Besetzung
Bundesrichter Ursprung, Präsident,
Bundesrichterin Niquille, Bundesrichter Maillard,
Gerichtsschreiber Hochuli.

Parteien
B.________, Beschwerdeführerin,
vertreten durch Fürsprecher Mark Sollberger, Dufourstrasse 18, 3005 Bern,

gegen

Visana Versicherungen AG,
Juristischer Dienst, Weltpoststrasse 19, 3015 Bern,
Beschwerdegegnerin.

Gegenstand
Unfallversicherung,

Beschwerde gegen den Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons Bern
vom 18. April 2008.

Sachverhalt:

A.
B.________, geboren 1962, arbeitete seit August 2004 mit einem Pensum von 80 %
als diplomierte Pflegefachfrau und war in dieser Eigenschaft obligatorisch bei
der Visana Versicherungen AG (nachfolgend: Visana oder Beschwerdegegnerin)
gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten versichert. Am 28. Mai 2005
verlor sie beim Tragen eines Möbelstückes das Gleichgewicht, stürzte und zog
sich dabei eine noch am Unfalltag in der Klinik X.________ diagnostizierte
Distorsion des linken oberen Sprunggelenkes (OSG) zu. Assistenzärztin Dr. med.
H.________ schloss ossäre Läsionen aus und verordnete anlässlich der
Notfalluntersuchung Voltaren (Gel und Tabletten), das Kühlen und Hochlagern des
OSG sowie Stockentlastung und schlug einen Kontrolltermin bei Dr. med.
D.________, Spezialarzt FMH für Chirurgie, vor. Dieser verschrieb am 3. Juni
2005 Physiotherapie und berichtete der Visana am 20. Dezember 2005, dass bei
der Notfalluntersuchung am Unfalltag "keine sichere Kniepathologie"
dokumentiert worden sei. Er habe die Versicherte "dann am 23. August 2005
gesehen". Sie habe damals über Knieschmerzen rechts geklagt, welche sie schon
nach dem Trauma im Mai verspürt, jedoch anfänglich bagatellisiert habe. Der
Chirurg schloss klinisch im August 2005 auf die "Möglichkeit einer
Meniskusläsion rechts medial bei Aussenrotationsschmerz, leichtem Erguss und
Druckdolenz über dem Kniespalt". Nach einer MRI-Untersuchung vom 26. August
2005, einer Arthroskopie vom 31. Oktober 2005 und einer Rearthroskopie vom 19.
Dezember 2005 diagnostizierte er einen Status nach medialer Meniskusläsion am
rechten Knie, eine medial femoral und retropatellär betonte Knorpelschädigung
sowie eine Adipositas und bejahte die Unfallkausalität. Zudem wies er darauf
hin, dass die Versicherte vom 28. Mai bis 19. Juni 2005 voll arbeitsunfähig und
danach ab 20. Juni 2005 bis zur ersten Arthroskopie vom 31. Oktober 2005 wieder
arbeitsfähig gewesen sei. Seither bestehe eine volle Arbeitsunfähigkeit. Nach
einem dreiwöchigen stationären Aufenthalt im Rehabilitations- und
Gesundheitszentrum S.________ vom 7. bis 28. März 2006 veranlasste die Visana
zur Abklärung der anhaltenden Beschwerden am 8. Juni 2006 eine Begutachtung
durch den Spezialarzt für Chirurgie FMH Dr. med. K.________. Dieser erstattete
das chirurgische Gutachten am 18. August 2006 und vertrat die Auffassung, in
Bezug auf die linksseitige OSG Distorsion sei zwischenzeitlich funktionell eine
Restitutio ad integrum eingetreten. Die heute von der Patientin vorgebrachten
Beschwerden würden ausschliesslich das rechte Knie betreffen. Diese
Kniebeschwerden seien weit eher als Veränderungen im Rahmen der massiven
Adipositas und nicht als Folge einer möglichen traumatischen Einwirkung im
Zusammenhang mit dem Ereignis vom 28. Mai 2005 zu beurteilen. Nach Gewährung
des rechtlichen Gehörs stellte die Visana sämtliche Leistungen aus dem
Unfallereignis vom 28. Mai 2005 per 30. November 2006 ein (Verfügung vom 17.
November 2006) und hielt daran mit Einspracheentscheid vom 13. August 2007
fest.

B.
Die hiegegen erhobene Beschwerde der B.________ wies das Verwaltungsgericht des
Kantons Bern nach Beizug der Krankenakten der Klinik X.________ und des
Patientendossiers des behandelnden Physiotherapeuten U.________ mit Entscheid
vom 18. April 2008 ab.

C.
Mit Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten lässt B.________ unter
Aufhebung des kantonalen Gerichts- und des Einspracheentscheides der Visana vom
13. August 2007 beantragen, die Visana habe ihr für die Folgen des Unfalles vom
28. Mai 2005 insbesondere hinsichtlich der heutigen Kniebeschwerden die
gesetzlichen Leistungen nach UVG zu erbringen.
Während die Visana auf Abweisung der Beschwerde schliesst, verzichtet das
Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf eine Vernehmlassung.

Erwägungen:

1.
1.1 Die Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten kann wegen
Rechtsverletzungen gemäss Art. 95 und 96 BGG erhoben werden. Das Bundesgericht
wendet das Recht von Amtes wegen an (Art. 106 Abs. 1 BGG). Es ist folglich
weder an die in der Beschwerde geltend gemachten Argumente noch an die
Erwägungen der Vorinstanz gebunden. Es kann eine Beschwerde aus einem anderen
als dem angerufenen Grund gutheissen und es kann die Beschwerde mit einer von
der Argumentation der Vorinstanz abweichenden Begründung abweisen. Immerhin
prüft das Bundesgericht, unter Berücksichtigung der allgemeinen
Begründungspflicht der Beschwerde (Art. 42 Abs. 1 und 2 BGG), grundsätzlich nur
die geltend gemachten Rügen, sofern die rechtlichen Mängel nicht geradezu
offensichtlich sind (BGE 133 II 249 E. 1.4.1 S. 254 mit Hinweisen).

1.2 Im Beschwerdeverfahren um die Zusprechung oder Verweigerung von
Geldleistungen der Unfallversicherung ist das Bundesgericht nicht an die
vorinstanzliche Feststellung des rechtserheblichen Sachverhalts gebunden (Art.
97 Abs. 2 und Art. 105 Abs. 3 BGG). Es kann daher auch eine unvollständige
Sachverhaltsfeststellung der Vorinstanz ergänzen, welche für die Anwendung des
materiellen Bundesrechts von rechtserheblicher Bedeutung ist.

2.
Das kantonale Gericht hat die Bestimmungen und Grundsätze über den
Unfallbegriff und den für die Leistungspflicht des obligatorischen
Unfallversicherers (Art. 6 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 4 ATSG)
vorausgesetzten natürlichen Kausalzusammenhang zwischen Unfall und
eingetretenem Schaden (BGE 119 V 335 E. 1 S. 337; vgl. auch BGE 129 V 177 E.
3.1 S. 181 mit Hinweisen) sowie den Beweiswert und die Würdigung medizinischer
Berichte und Gutachten (BGE 125 V 351 E. 3a S. 352, SVR 2006 IV Nr. 27 S. 92, I
3/05 E. 3.2.4, je mit Hinweisen) zutreffend dargelegt. Richtig sind auch die
vorinstanzlichen Erwägungen zur überdies erforderlichen Adäquanz des
Kausalzusammenhanges (BGE 129 V 177 E. 3.2 S. 181, 402 E. 2.2 S. 405, 125 V 456
E. 5a S. 461 f. mit Hinweisen). Darauf wird verwiesen.

3.
Unbestritten ist, dass die gesundheitlichen Beeinträchtigungen in Bezug auf die
linksseitige OSG Distorsion vom 28. Mai 2005 bis zum Zeitpunkt der
Leistungseinstellung per 30. November 2006 folgenlos abgeheilt waren, dass die
Beschwerdeführerin schon vor dem Unfall vom 28. Mai 2005 an erheblichem
Übergewicht von - nach eigenen Angaben - 85 kg bei einer Körpergrösse von 1,67
cm litt, und dass sich die Versicherte schliesslich bei einem Körpergewicht von
117,6 kg am 17. April 2007 einer Magenbypass-Operation unterzog. Von keiner
Seite bestritten ist, dass die Versicherte vor dem Unfall vom 28. Mai 2005 voll
arbeitsfähig war und nicht an behandlungsbedürftigen Kniebeschwerden litt.

4.
Strittig und zu prüfen ist einzig, ob Verwaltung und Vorinstanz bei gegebener
Aktenlage zu Recht darauf geschlossen haben, dass die gesundheitliche Störung
am rechten Knie der Beschwerdeführerin nicht mit dem Beweisgrad der
überwiegenden Wahrscheinlichkeit in einem mindestens teilursächlichen
natürlichen Kausalzusammenhang mit dem Unfall vom 28. Mai 2005 steht.

4.1 Die Visana und das kantonale Gericht vertraten die Auffassung, es sei nicht
mit dem erforderlichen Beweisgrad der überwiegenden Wahrscheinlichkeit
erstellt, dass die "erstmals am 23. August 2005 von Dr. med. D.________
diagnostizierten Beeinträchtigungen im rechten Knie [...] ganz oder teilweise
unfallkausal" seien. Gestützt auf das Gutachten des Dr. med. K.________ stelle
die Schädigung am rechten Knie nicht eine Folge des Unfalles vom 28. Mai 2005
dar, sondern stehe vielmehr in einem ursächlichen Zusammenhang mit der
repetitiven Einwirkung durch das massive körperliche Übergewicht.

4.2 Demgegenüber macht die Beschwerdeführerin geltend, anlässlich des
Wohnungsumzuges vom 28. Mai 2005 habe sie beim Tragen eines Möbelstückes eine
Schwelle übersehen und sich dabei nicht nur eine OSG Distorsion links
zugezogen, sondern beim Sturz auch das rechte Knie angeprallt und aufgeschürft.
Die letztere Unfallfolge sei aber anfänglich wegen starker Schmerzen am linken
Fuss nicht im Vordergrund gestanden und auch bei Erstbehandlung unmittelbar
nach dem Unfall im Notfallzentrum der Klinik X.________ nicht dokumentiert
worden. Die Vorinstanz habe zu Unrecht an der Glaubwürdigkeit der Aussagen der
Versicherten gezweifelt. Aktenkundig stehe fest, dass das rechte Knie der
Beschwerdeführerin bei physiotherapeutischer Erstbehandlung am 6. Juni 2005 als
Folge des Sturzes vom 28. Mai 2005 schmerzhaft und geschwollen gewesen sei,
weshalb ihr der Physiotherapeut geraten habe, den behandelnden Arzt bei
nächster Gelegenheit noch einmal auf die Beschwerden im rechten Knie
anzusprechen. Diese Tatsache sei sowohl vom Vertrauensarzt der Visana als auch
vom chirurgischen Gutachter ignoriert worden. Beide seien tatsachenwidrig davon
ausgegangen, der Schaden am rechten Knie sei erstmals drei Monate nach dem
Unfall dokumentiert worden. Die am 31. Oktober und 19. Dezember 2005 operativ
behandelte Meniskusläsion sei eine natürlich kausale Folge des Unfalles vom 28.
Mai 2005 und die Beschwerdegegnerin habe daher für die Schädigung am rechten
Knie die gesetzlichen Versicherungsleistungen zu erbringen.

5.
5.1 Das kantonale Gericht führte im angefochtenen Entscheid aus, es könne als
erstellt betrachtet werden, dass die Versicherte bei Erstbehandlung durch
Physiotherapeut U.________ am 6. Juni 2005 über Schmerzen im rechten Knie
geklagt habe. In Übereinstimmung mit dieser Feststellung steht die Tatsache,
dass der Physiotherapeut am 6. Juni 2005 auf seiner Patientenkarte vermerkte,
das rechte Knie der Beschwerdeführerin sei geschwollen. Diese Tatsache steht
nicht im Widerspruch zu den Beurteilungen des Dr. med. K.________ und des
leitenden Vertrauensarztes der Visana, Dr. med. A.________. Denn von klinischen
Befunden, welche zunächst bloss die "Möglichkeit einer Meniskusläsion rechts
medial bei Aussenrotationsschmerz, leichtem Erguss und Druckdolenz über dem
Kniegelenksspalt" vermuten liessen, war erst knapp drei Monate nach dem
Ereignis vom 28. Mai 2005 die Rede. Bis dahin standen offensichtlich nur die
unbestrittenen Unfallfolgen von Seiten der OSG Distorsion links im Blickfeld
der ärztlichen Abklärung und Behandlung. Ausgehend von den Angaben der
Versicherten gemäss Schreiben vom 2. Februar 2006 riet ihr der Physiotherapeut
am 6. Juni 2005 dazu, ihren Arzt über die Schmerzen und Schwellung am rechten
Knie zu informieren. Das tat die Beschwerdeführerin anlässlich der nächsten
Konsultation bei Dr. med. D.________ vom 14. Juni 2005. Aus den vom kantonalen
Gericht beigezogenen Kopien der Krankenakten der Klinik X.________ geht hervor,
dass Dr. med. D.________ am 14. Juni 2005 auf der Patientenkarte mit
verschiedenen, hinreichend nachvollziehbaren Abkürzungen notierte, er führe die
Schmerzen im rechten Knie - bei leicht regredienter Schwellung am linken OSG,
aber noch fehlender voller Belastbarkeit - möglicherweise auf eine Überlastung
zurück und wolle zunächst abwarten. Die vorinstanzliche Feststellung, wonach
auch "am 14. Juni 2005 noch keine sicheren pathologischen Befunde vorgelegen
haben", ist somit zutreffend. Entgegen der Behauptung der Versicherten finden
sich in den Einträgen des Dr. med. D.________ vom 14. Juni 2005 keinerlei
Hinweise darauf, dass er die vermutete Überlastung des rechten Knies in einen
ursächlichen Zusammenhang mit der unfallbedingten Entlastung des linken, vom
Unfall betroffenen Fussgelenkes stellte, zumal die Beschwerdeführerin ja seit
dem Unfall voll arbeitsunfähig war und sich entsprechend schonen konnte. Hätte
die Versicherte damals eine akute unfallbedingte Beeinträchtigung in der
Belastbarkeit des rechten Knies geklagt oder der behandelnde Chirurg klinische
Befunde erhoben, welche als Unfallfolge zu interpretieren gewesen wären, so
hätte er der Beschwerdeführerin nicht eine knappe Woche im Voraus wieder eine
volle Arbeitsfähigkeit ab 20. Juni 2005 attestiert, ohne weitere Abklärungen zu
veranlassen und ohne eine Behandlung des rechten Knies einzuleiten.

5.2 Nachdem die Versicherte den ganzen Monat Juli 2005 in den Ferien weilte,
nahmen die Schmerzen im rechten Knie mit der Wiederaufnahme der vorwiegend
stehend und gehend zu verrichtenden angestammten Tätigkeit als Pflegefachfrau
ab August 2005 wieder zu, weshalb sie sich erneut bei Dr. med. D.________
meldete, welcher am 23. August 2005 zur Behandlung der Restfolgen von Seiten
der OSG Distorsion sowie hinsichtlich eines "eventuellen Meniskusknies rechts"
Physiotherapie verordnete und eine MRI-Untersuchung veranlasste. Diese zeigte
am 26. August 2005 eine grenzwertige horizontale Läsion im Hinterhorn des
medialen Meniscus. Bis zur ersten Arthroskopie vom 31. Oktober 2005 vermochte
die Beschwerdeführerin dennoch die körperlich leichte bis mittelschwere
angestammte Tätigkeit ohne Einschränkungen der Arbeitsfähigkeit zu verrichten.

5.3 Dr. med. A.________ schloss in seinem Kurzbericht vom 10. Januar 2006 auf
Grund der medizinischen Aktenlage darauf, eine rechtsseitige Knieverletzung sei
am 28. Mai 2005 nicht dokumentiert worden. Die intraoperativ anlässlich der
ersten Arthroskopie vom 31. Oktober 2005 gefundene Meniskusläsion stehe nicht
mit überwiegender Wahrscheinlichkeit in einem Kausalzusammenhang mit dem Unfall
vom 28. Mai 2005, sondern sei im Rahmen der medialen Gonarthrose zu
interpretieren.

5.4 Dr. med. K.________ stützte seine Diagnose betreffend die rechtsseitige
Knieschädigung laut Gutachten vom 18. August 2006 insbesondere auf die
Ergebnisse der beiden Arthroskopien vom 31. Oktober und 19. Dezember 2005 und
begründete die Verneinung der Unfallkausalität der arthroskopisch am 31.
Oktober 2005 festgestellten deutlichen Meniskusrissbildung wie folgt: Wenn sich
die Versicherte beim Sturz vom 28. Mai 2005 tatsächlich eine Meniskusläsion
medial rechts zugezogen hätte, wären die entsprechenden Beschwerden nicht erst
drei Monate später medizinisch als Unfallfolge aufgefallen und abgeklärt
worden, zumal die Beschwerdeführerin ja wegen der OSG Distorsion den linken
Fuss weitgehend habe entlasten müssen und daher das rechte Knie von einer
entsprechenden Mehrbelastung betroffen gewesen sei. Die behauptete
Knieverletzung war weder anlässlich der Erstuntersuchung der Notfallärztin Dr.
med. H.________ in der Klinik X.________ unmittelbar nach dem Unfall als
relevanter unfallbedingter Befund im Bericht vom 8. Juli 2005 erwähnt worden,
noch fanden die Dres. med. R.________ und G.________ vom Notfallzentrum des
Spitals Y.________ laut Bericht vom 28. Mai 2005 bei der röntgenologischen
Untersuchung anamnestisch oder klinisch Hinweise auf eine Unfallverletzung am
rechten Knie. Auch beim nächsten ärztlichen Kontrolltermin vom 3. Juni 2005 war
nicht die Rede von abklärungs- oder behandlungsbedürftigen Kniebeschwerden
rechts. Eine entsprechende Abklärung leitete Dr. med. D.________ vielmehr erst
am 23. August 2005 - also knapp drei Monate nach dem angeblich ursächlichen
Unfall vom 28. Mai 2005 - ein. Diese Umstände lassen gemäss Gutachten des Dr.
med. K.________ nicht auf einen natürlichen Kausalzusammenhang der Schädigung
am rechten Knie mit dem Ereignis vom 28. Mai 2005 schliessen.

5.5 Dr. med. K.________ gelangte in seinem Gutachten vom 18. August 2006
schliesslich nach Untersuchung der Versicherten und fundierter
Auseinandersetzung mit der gesamten medizinischen Aktenlage zur Überzeugung,
die kernspintomographisch am 26. August 2005 dokumentierte Signalalteration
beschränke sich auf das "Innere" der Meniskussubstanz und erreiche die
Oberfläche/Unterfläche nicht, weshalb die Kniebeschwerden weit eher als
Veränderung im Rahmen der massiven Adipositas (bei der Untersuchung des Dr.
med. K.________ vom 16. August 2006 wog die Beschwerdeführerin 102 kg) und
nicht als Folge einer möglichen traumatischen Einwirkung im Zusammenhang mit
dem Ereignis vom 28. Mai 2005 zu beurteilen seien. Während die festgestellten
Meniskusveränderungen im medialen Hinterhorn im Rahmen einer repetitiven
Einwirkung durch das massive körperliche Übergewicht durchaus nachvollziehbar
und erklärbar seien, fehle es unter der hypothetischen Annahme einer Läsion auf
Grund des Ereignisses vom 28. Mai 2005 an einer klinisch erfassten
Akutsymptomatik.
Das Gutachten des Dr. med. K.________ ist für die streitigen Belange umfassend,
beruht auf allseitigen Untersuchungen, berücksichtigt die geklagten Beschwerden
und ist in Kenntnis der Vorakten abgegeben worden; zudem ist es in der
Beurteilung der medizinischen Zusammenhänge sowie der medizinischen Situation
einleuchtend und enthält begründete Schlussfolgerungen (BGE 125 V 352 E. 3a).
Somit kommt dieser Expertise grundsätzlich volle Beweiskraft zu.

5.6 Mit Blick auf die von Dr. med. E.________, bei der szintigrafischen
Untersuchung vom 22. November 2006 vermutete Möglichkeit einer Algodystrophie
im rechten Kniegelenk legte Dr. med. A.________ mit Bericht vom 4./8. Oktober
2007 ausführlich und überzeugend dar, dass Algodystrophie eine Diagnose rein
beschreibender Natur sei und keine Rückschlüsse auf die Genese zulasse. Weder
die Untersuchungsergebnisse des Dr. med. E.________ noch der Bericht der
behandelnden Rheumatologin Dr. med. O.________ vom 7. Dezember 2006 noch die
nachträglichen Stellungnahmen des Dr. med. D.________ vom 11. September und 5.
Dezember 2006 vermöchten etwas daran zu ändern, dass der natürliche, mindestens
teilursächliche Kausalzusammenhang zwischen der Schädigung am rechten Knie der
Versicherten und dem Unfall vom 28. Mai 2005 nicht mit dem Beweisgrad der
überwiegenden Wahrscheinlichkeit erstellt sei.

5.7 Gestützt auf die spezialmedizinischen Untersuchungsergebnisse und das
Gutachten des Dr. med. K.________ hat die Visana unter den gegebenen Umständen
die bis dahin im Rahmen der Abklärung erbrachten Versicherungsleistungen zu
Recht mit Verfügung vom 17. November 2006 ex nunc et pro futuro per 30.
November 2006 eingestellt (BGE 130 V 380 E. 2.3.1 S. 384), nachdem sich
erwiesen hatte, dass die Schädigung am rechten Knie der Versicherten nicht mit
dem erforderlichen Beweisgrad der überwiegenden Wahrscheinlichkeit in einem
natürlichen Kausalzusammenhang mit dem Unfall vom 28. Mai 2005 steht.
Angesichts der klaren medizinischen Aktenlage sind von der Einvernahme des
Sohnes und der Tochter der Beschwerdeführerin mit Blick auf die hier zu
beantwortende Frage nach der Unfallkausalität der Schädigung am rechten Knie
keine entscheidrelevanten neuen Erkenntnisse zu erwarten, weshalb im Ergebnis
nicht zu beanstanden ist, dass das kantonale Gericht auf diese Beweismassnahme
verzichtet hat (antizipierte Beweiswürdigung; BGE 131 I 153 E. 3 S. 157, 124 V
90 E. 4b S. 94; SVR 2007 IV Nr. 45 S. 149 E. 4, I 9/07). Was die
Beschwerdeführerin im Übrigen gegen den angefochtenen Entscheid vorbringt, ist
unbegründet.

6.
Die Gerichtskosten werden der unterliegenden Beschwerdeführerin auferlegt (Art.
66 Abs. 1 Satz 1 BGG).

Demnach erkennt das Bundesgericht:

1.
Die Beschwerde wird abgewiesen.

2.
Die Gerichtskosten von Fr. 750.- werden der Beschwerdeführerin auferlegt.

3.
Dieses Urteil wird den Parteien, dem Verwaltungsgericht des Kantons Bern,
Sozialversicherungsrechtliche Abteilung, und dem Bundesamt für Gesundheit
schriftlich mitgeteilt.

Luzern, 12. Januar 2009
Im Namen der I. sozialrechtlichen Abteilung
des Schweizerischen Bundesgerichts
Der Präsident: Der Gerichtsschreiber:

Ursprung Hochuli