Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts
Collection des arrêts du Tribunal fédéral suisse
Raccolta delle decisioni del Tribunale federale svizzero

II. Öffentlich-rechtliche Abteilung, Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten 2C.231/2008
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Tribunale federale
Tribunal federal

{T 0/2}
2C_231/2008/ble

Urteil vom 2. Juli 2008
II. öffentlich-rechtliche Abteilung

Besetzung
Bundesrichter Merkli, Präsident,
Bundesrichter Hungerbühler, Karlen,
Gerichtsschreiber Klopfenstein.

Parteien
X.________,
Beschwerdeführer,
vertreten durch Rechtsanwalt Christian Affentranger,

gegen

Amt für Migration des Kantons Luzern.

Gegenstand
Aufenthaltsbewilligung,

Beschwerde gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts des Kantons Luzern vom 6.
Februar 2008.

Nach Einsicht
in das Urteil des Verwaltungsgerichts des Kantons Luzern vom 6. Februar 2008,
womit dieses eine Beschwerde des seit 1991 (mit Unterbrüchen) in der Schweiz
lebenden, von einer Schweizerin geschiedenen kongolesischen Staatsbürgers
X.________ (geb. 1960) gegen die vom kantonalen Amt für Migration am 9. August
2007 verfügte Nichtverlängerung seiner Aufenthaltsbewilligung abgewiesen hat,
soweit es darauf eintrat,
in die von X.________ am 14. März 2008 hiegegen beim Bundesgericht erhobene
Beschwerde,
in die beigezogenen kantonalen Akten und eingeholten Vernehmlassungen,

in Erwägung,
dass die Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten auf dem Gebiet
des Ausländerrechts unzulässig ist gegen Entscheide betreffend Bewilligungen,
auf die weder das Bundesrecht noch das Völkerrecht einen Anspruch einräumt
(Art. 83 lit. c Ziff. 2 BGG),
dass am 1. Januar 2008 das Bundesgesetz vom 16. Dezember 2005 über die
Ausländerinnen und Ausländer (AuG, SR 142.20) in Kraft getreten ist, sich die
vorliegende Streitsache - soweit innerstaatliches Gesetzesrecht zur Anwendung
kommt - aber noch nach dem inzwischen aufgehobenen Bundesgesetz vom 26. Mai
1931 über Aufenthalt und Niederlassung der Ausländer (ANAG) beurteilt (Art. 126
Abs. 1 AuG),
dass X.________ nach den für das Bundesgericht grundsätzlich verbindlichen
Feststellungen des Verwaltungsgerichts (Art. 105 BGG) seit Mai 1997 bis zum 3.
März 2005 mit einer Schweizer Bürgerin verheiratet war, von der er seit 1999
getrennt lebt und mit der er eine vorehelich gezeugte Tochter (Y.________, geb.
1996) hat, zu welcher er eine gewisse Beziehung unterhält,
dass er daher aufgrund seiner länger als 5 Jahre dauernden Ehe mit einer
Schweizer Bürgerin gestützt auf Art. 7 Abs. 2 Satz 2 ANAG ein potentielles
Anwesenheitsrecht geltend machen kann,
dass er sich - als Vater einer heute 12 Jahre alten Tochter mit gefestigtem
Anwesenheitsrecht - für diesen Anspruch darüber hinaus auch auf Art. 8 EMRK
(Schutz des Familienlebens) berufen kann (BGE 130 II 281 E. 3.1 S. 285 f.),
weshalb die vorliegende Beschwerde zulässig und der Beschwerdeführer hierzu
legitimiert ist (Art. 89 BGG),
dass die eheliche Gemeinschaft mit der schweizerischen Ehefrau nur rund zwei
Jahre gedauert hat, so dass die Ehe - wie das Verwaltungsgericht
zulässigerweise annehmen durfte - schon vor Ablauf der Fünfjahresfrist nach
Art. 7 ANAG definitiv gescheitert war und ein Anwesenheitsrecht nach dieser
Vorschrift aufgrund des Rechtsmissbrauchsverbots (Art. 7 Abs. 2 ANAG, BGE 127
II 49 E. 5a S. 56) nicht entstehen konnte,
dass eine Aufenthaltsbewilligung zur Ausübung eines Besuchsrechts nach der
Rechtsprechung zu Art. 8 EMRK nur dann erteilt oder erneuert werden muss, wenn
einerseits zwischen dem Ausländer und seinem in der Schweiz ansässigen Kind in
wirtschaftlicher und affektiver Hinsicht eine besonders enge Beziehung besteht
(die sich bei einer Verweigerung der Bewilligung praktisch nicht
aufrechterhalten liesse), und wenn andererseits das bisherige Verhalten des
Ausländers zu keinerlei Klagen Anlass gegeben hat (BGE 120 Ib 1 E. 3 S. 4 ff.,
22 E. 4 S. 24 ff.; sowie statt vieler Urteile 2A.99/2005 vom 29. April 2005, E.
2.2 bzw. 2A.562/2006 vom 16. Februar 2007, E. 3.4.1),
dass diese in der Rechtsprechung entwickelten Voraussetzungen für eine
Aufenthaltsbewilligung zur Ausübung eines Besuchsrechts hier schon deshalb
nicht erfüllt sind, weil gegen den Beschwerdeführer zwischen 1991 und 2007
insgesamt 32 Strafbefehle, Strafverfügungen und Gerichtsurteile - nicht etwa
bloss wegen Bagatelldelikten, sondern u. a. auch wegen Drohung, einfacher
Körperverletzung, versuchter Nötigung und wegen Hausfriedensbruchs - ergangen
sind und sein bisheriges Verhalten mithin keineswegs klaglos war,
dass sich die Nichtverlängerung der Aufenthaltsbewilligung daher als
bundesrechts- und konventionskonform erweist,
dass die vorliegende Beschwerde als offensichtlich unbegründet im vereinfachten
Verfahren nach Art. 109 BGG mit summarischer Begründung abzuweisen ist,
dass die Gerichtskosten bei diesem Verfahrensausgang dem Beschwerdeführer
aufzuerlegen sind (Art. 66 BGG), zumal seinem Gesuch um unentgeltliche
Rechtspflege und Verbeiständung mangels ernsthafter Erfolgsaussicht der
gestellten Rechtsbegehren nicht entsprochen werden kann (Art. 64 BGG),
dass der wirtschaftlichen Lage des Beschwerdeführers bei der Bemessung der
Gerichtskosten Rechnung zu tragen ist,

erkennt das Bundesgericht:

1.
Die Beschwerde wird abgewiesen.

2.
Das Gesuch um unentgeltliche Rechtspflege und Verbeiständung wird abgewiesen.

3.
Die Gerichtskosten von Fr. 500.-- werden dem Beschwerdeführer auferlegt.

4.
Dieses Urteil wird den Parteien, dem Verwaltungsgericht des Kantons Luzern und
dem Bundesamt für Migration schriftlich mitgeteilt.

Lausanne, 2. Juli 2008
Im Namen der II. öffentlich-rechtlichen Abteilung
des Schweizerischen Bundesgerichts
Der Präsident: Der Gerichtsschreiber:

Merkli Klopfenstein