Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts
Collection des arrêts du Tribunal fédéral suisse
Raccolta delle decisioni del Tribunale federale svizzero

II. Öffentlich-rechtliche Abteilung 2A.284/2006
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2A.284/2006 /vje

Urteil vom 26. Mai 2006
II. Öffentlichrechtliche Abteilung

Bundesrichter Merkli, Präsident,
Bundesrichter Betschart, Müller,
Gerichtsschreiber Merz.

X. ________, zzt. Strafanstalt Zug, Abteilung Ausschaffungshaft, an der Aa 2,
Postfach 157, 6301 Zug,
Beschwerdeführer,

gegen

Kantonales Amt für Ausländerfragen Zug (KAFA), Postfach 857, 6301 Zug,
Verwaltungsgericht des Kantons Zug, Haftrichter, Postfach 760, 6301 Zug.

Ausschaffungshaft gemäss Art. 13b ANAG,

Verwaltungsgerichtsbeschwerde gegen die Verfügung des Verwaltungsgerichts des
Kantons Zug, Haftrichter, vom 5. Mai 2006.

Das Bundesgericht zieht in Erwägung:

1.
Am 13. Januar 2006 wies das Bundesamt für Migration das Asylgesuch des im
Dezember des Vorjahres illegal in die Schweiz eingereisten X.________, der
eigenen Angaben zufolge aus Algerien stammt und 1987 geboren ist, ab.
Gleichzeitig forderte es ihn unter Androhung von Zwangsmassnahmen im
Unterlassungsfalle auf, das Land bis zum 10. März 2006 zu verlassen. Mit
Verfügung vom 5. Mai 2006 genehmigte der Haftrichter am Verwaltungsgericht
des Kantons Zug die vom Kantonalen Amt für Ausländerfragen Zug zwei Tage
zuvor gegen X.________ angeordnete Ausschaffungshaft bis zum 3. August 2006.
Mit an das Bundesgericht adressiertem Schreiben vom 18. Mai 2006 (Poststempel
22. Mai 2006) beantragt X.________ sinngemäss, ihn aus der Haft zu entlassen.
Das Verwaltungsgericht übermittelte dem Bundesgericht am 23. Mai 2006 per
Telefax seine Verfügung, das Protokoll der Haftrichterverhandlung sowie die
Stellungnahme des Kantonalen Amtes für Ausländerfragen vom 4. Mai 2006.

2.
Die als Verwaltungsgerichtsbeschwerde gegen den Haftrichterentscheid
entgegenzunehmende Eingabe erweist sich als offensichtlich unbegründet. Sie
kann daher ohne Weiterungen im vereinfachten Verfahren nach Art. 36a OG mit
summarischer Begründung und unter Bezugnahme auf die zutreffenden
Ausführungen in der angefochtenen Verfügung erledigt werden. Der
Beschwerdeführer bringt nichts vor, was die Rechtmässigkeit der
Ausschaffungshaft in Frage stellen könnte.

2.1 Insbesondere ist der Haftgrund der Untertauchensgefahr gemäss Art. 13b
Abs. 1 lit. c ANAG (SR 142.20) erfüllt (vgl. BGE 130 II 377 E. 3.2.2 und
3.3.3 S. 382 f. und 386 f. mit Hinweisen). Auch haben die Behörden die für
den Ausschaffungsvollzug notwendigen Vorkehrungen umgehend an die Hand
genommen (vgl. Art. 13b Abs. 3 ANAG). Die vom Beschwerdeführer am Ende der
Haftrichterverhandlung erwähnte Zuckerkrankheit steht weder der Haft noch der
Ausschaffung entgegen. Der Beschwerdeführer sei zudem nochmals darauf
hingewiesen, dass er zur Verringerung der Haftdauer beitragen könnte, wenn er
sich die nach seinen Angaben bei seiner Grossmutter in der Heimat
hinterlegten Ausweispapiere alsbald zukommen lassen würde.
Die Frage der Gewährung des Asyls und der Rechtmässigkeit der Wegweisung
bilden nicht Gegenstand des vorliegenden Verfahrens (vgl. Art. 100 Abs. 1
lit. b Ziff. 2 OG; BGE 128 II 193 E. 2 S. 196 ff.).
2.2 Soweit der Beschwerdeführer schliesslich das Fehlen anwaltlicher
Unterstützung anführt, ist ihm entgegenzuhalten, dass vorliegend bei der
erstmaligen richterlichen Haftprüfung eine Verbeiständung von Verfassungs
wegen nicht notwendig war, da sein Fall keine besonderen Schwierigkeiten
rechtlicher oder tatsächlicher Natur aufweist. Somit musste das Haftgericht
dem Beschwerdeführer weder von Amtes wegen noch auf einen etwaigen Antrag hin
einen (unentgeltlichen) Rechtsanwalt beigeben. Im Falle einer
Haftverlängerung über den 3. August 2006 hinaus werden die kantonalen Stellen
ein entsprechendes Gesuch des Beschwerdeführers allerdings im Lichte der
bundesgerichtlichen Rechtsprechung zu prüfen haben, wonach eine
unentgeltliche Verbeiständung dann grundsätzlich nicht verweigert werden darf
(vgl. BGE 122 I 49 E. 2c/cc S. 52 f., 275 E. 3 S. 276 ff.; Urteil 2A.148/1997
vom 6. Mai 1997, E. 4).

3.
3.1 Bei diesem Verfahrensausgang wären die Kosten des bundesgerichtlichen
Verfahrens an sich dem Beschwerdeführer aufzuerlegen (Art. 156 OG). Es
rechtfertigt sich jedoch, von der Erhebung einer Gerichtsgebühr abzusehen
(Art. 154 und 153a OG). Soweit der Beschwerdeführer auch für das
bundesgerichtliche Verfahren unentgeltliche Verbeiständung begehrt haben
sollte, ist dieses Gesuch abzuweisen. Wie die vorstehenden Ausführungen
zeigen, konnte der Beschwerdeführer nicht ernsthaft mit einer Gutheissung
seiner Beschwerde rechnen, womit sich diese als aussichtslos erweist (vgl.
Art. 152 OG).

3.2 Das Kantonale Amt für Ausländerfragen Zug hat sicherzustellen, dass das
vorliegende Urteil dem Beschwerdeführer korrekt eröffnet und verständlich
gemacht wird.

Demnach erkennt das Bundesgericht

im Verfahren nach Art. 36a OG:

1.
Die Verwaltungsgerichtsbeschwerde wird abgewiesen.

2.
Es werden keine Kosten erhoben.

3.
Das Gesuch um unentgeltliche Verbeiständung wird abgewiesen.

4.
Dieses Urteil wird dem Beschwerdeführer, dem Kantonalen Amt für
Ausländerfragen Zug (KAFA) und dem Verwaltungsgericht des Kantons Zug,
Haftrichter, sowie dem Bundesamt für Migration schriftlich mitgeteilt.

Lausanne, 26. Mai 2006

Im Namen der II. öffentlichrechtlichen Abteilung
des Schweizerischen Bundesgerichts

Der Präsident:  Der Gerichtsschreiber: