Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts
Collection des arrêts du Tribunal fédéral suisse
Raccolta delle decisioni del Tribunale federale svizzero

Sozialrechtliche Abteilungen U 401/2001
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U 401/01
U 402/01
Urteil vom 30. Mai 2003

I. Kammer

Präsident Schön, Bundesrichter Borella, Bundesrichterin Leuzinger,
Bundesrichter Rüedi und nebenamtlicher Richter Maeschi; Gerichtsschreiberin
Durizzo

U 401/01
S.________, 1950, Beschwerdeführer,

gegen

Schweizerische Unfallversicherungsanstalt, Fluhmattstrasse 1, 6004 Luzern,
Beschwerdegegnerin,

und

U 402/01
Schweizerische Unfallversicherungsanstalt, Fluhmattstrasse 1, 6004 Luzern,
Beschwerdeführerin,

gegen

S.________, 1950, Beschwerdegegner

Versicherungsgericht des Kantons Aargau, Aarau

(Entscheid vom 24. Oktober 2001)

Sachverhalt:

A.
S. ________, geboren 1950, ist gelernter Automechaniker und war von 1972 bis
Ende 1982 bei der A.________ AG in Z.________ angestellt. Ab dem 3. Januar
1983 arbeitete er bei der Garage H.________, ebenfalls in Z.________. Am 18.
Februar 1983 erlitt er einen bei der Schweizerischen
Unfallversicherungsanstalt (SUVA) versicherten Unfall, als er beim Einsteigen
in seinen Personenwagen auf vereistem Boden ausglitt. Er zog sich dabei eine
Meniskusläsion am linken Knie zu, welche am 13. März und 2. Dezember 1983 mit
Kreuzbandersatzplastik und medialer Meniskektomie angegangen wurde. Im April
1984 konnte die Behandlung bei voller Arbeitsfähigkeit seit dem 23. Januar
1984 abgeschlossen werden. In der Folge eröffnete der Versicherte einen auf
die Reparatur von Oldtimer-Fahrzeugen spezialisierten Garagebetrieb in
Q.________. Wegen posttraumatischer Gonarthrose musste er sich am 23. Januar
1997 sowie 19. März und 12. November 1998 weiteren operativen Eingriffen
unterziehen, die keinen dauerhaften Heilungserfolg brachten. Anlässlich der
Abschlussuntersuchung vom 3. März 1999 gelangte Kreisarzt Dr. med. W.________
zum Schluss, dass der Versicherte körperlich schwere Arbeiten nicht mehr zu
verrichten vermag, ihm leichtere, wechselbelastende Tätigkeiten jedoch
ganztags möglich sind. Auf die vom behandelnden Arzt Dr. med. R.________,
Spezialarzt FMH für orthopädische Chirurgie, im November 1999 empfohlene
Einsetzung einer Knieendoprothese verzichtete S.________, nachdem er bei der
Klinik X.________ eine Zweitmeinung eingeholt hatte. Am 12. April 2000 teilte
die IV-Stelle des Kantons Aargau der SUVA mit, dass sie dem Versicherten eine
Rente auf Grund eines Invaliditätsgrades von 50 % ab 1. Dezember 1997, 100 %
ab 1. Juni 1998 und 60 % ab 1. April 1999 ausrichten werde. Am 10. Mai 2000
erging die entsprechende Verfügung. Die SUVA sprach am 6. Juni 2000 eine
Rente auf Grund einer Erwerbsunfähigkeit von 30 % ab 1. März 2000 sowie eine
Integritätsentschädigung von 20 % zu. Bei der Invaliditätsbemessung ging sie
davon aus, dass der Versicherte mit einer geeigneten leichteren Tätigkeit ein
Invalideneinkommen von Fr. 52'000.- bis Fr. 53'000.- zu erzielen vermöchte
und als gesunder Automechaniker einen Lohn von Fr. 75'400.- (Fr. 5'800.- x
13) verdienen würde; den für die Rentenfestsetzung massgebenden
Jahresverdienst veranschlagte sie auf Fr. 63'000.-, was zu einer Monatsrente
von Fr. 1'260.- führte. Mit Einspracheentscheid vom 24. November 2000 hielt
sie an dieser Verfügung fest.

B.
S.________ liess gegen diesen Entscheid Beschwerde erheben und beantragen,
der Invaliditätsgrad sei auf 74 % festzulegen und es sei ihm ab 6. Juni 2000
eine Rente von Fr. 6'012.50 im Monat zuzusprechen. Zur Begründung brachte er
im Wesentlichen vor, er sei vor dem Unfall vom 18. Februar 1983 nicht als
Automechaniker, sondern als Werkstattchef bzw. Geschäftsführer tätig gewesen,
weshalb sowohl beim versicherten Verdienst wie auch bei dem für die
Invaliditätsbemessung massgebenden Valideneinkommen von einem Lohn von Fr.
97'500.- auszugehen sei. Weil die Arbeitsfähigkeit auch in einer leichteren
Tätigkeit nicht mehr als 50 % betrage, sei das Invalideneinkommen auf
höchstens Fr. 25'000.- festzusetzen.

Mit Entscheid vom 24. Oktober 2001 hiess das Versicherungsgericht des Kantons
Aargau die Beschwerde insoweit teilweise gut, als es die SUVA verpflichtete,
die Rente auf Grund eines versicherten Verdienstes von Fr. 81'900.-
festzusetzen; im Übrigen wies es die Beschwerde ab.

C.
S.________ und die SUVA erheben Verwaltungsgerichtsbeschwerde. Während
S.________ das vorinstanzliche Beschwerdebegehren und dessen Begründung
erneuert, stellt die SUVA das Rechtsbegehren, der angefochtene Entscheid sei
insoweit aufzuheben, als der versicherte Jahresverdienst in Abänderung des
Einspracheentscheids vom 24. November 2000 von Fr. 63'000.- auf Fr. 81'900.-
heraufgesetzt wurde und ihr Parteikosten auferlegt wurden.

Die Parteien beantragen Abweisung der gegnerischen
Verwaltungsgerichtsbeschwerden und nehmen Stellung zur Vernehmlassung der
Gegenpartei. Das Bundesamt für Sozialversicherung verzichtet auf eine
Vernehmlassung.

Das Eidg. Versicherungsgericht zieht in Erwägung:

1.
Da den beiden Verwaltungsgerichtsbeschwerden derselbe Sachverhalt zu Grunde
liegt, sich die gleichen Rechtsfragen stellen und die Rechtsmittel den
nämlichen vorinstanzlichen Entscheid betreffen, rechtfertigt es sich, die
Verfahren zu vereinigen und in einem einzigen Urteil zu erledigen (BGE 123 V
215 Erw. 1, 120 V 466 Erw. 1 mit Hinweisen; vgl. auch BGE 127 V 33 Erw. 1,
157 Erw. 1, 126 V 285 Erw. 1; Poudret, Commentaire de la loi fédérale
d'organisation judiciaire, Bd. I, S. 343 f.).

2.
2.1 Im vorinstanzlichen Entscheid werden die für den Rentenanspruch und die
Invaliditätsbemessung geltenden Regeln (Art. 18 ff. UVG) sowie die
Bestimmungen über den für die Rentenfestsetzung massgebenden versicherten
Verdienst (Art. 15 Abs. 2 UVG) zutreffend dargelegt, sodass darauf verwiesen
werden kann. Zu ergänzen ist, dass das am 1. Januar 2003 in Kraft getretene
Bundesgesetz über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts (ATSG)
vom 6. Oktober 2000 im vorliegenden Fall nicht anwendbar ist, da nach dem
massgebenden Zeitpunkt des Erlasses des streitigen Einspracheentscheids
(hier: 24. November 2000) eingetretene Rechts- und Sachverhaltsänderungen vom
Sozialversicherungsgericht nicht berücksichtigt werden (BGE 127 V 467 Erw. 1,
121 V 366 Erw. 1b).

2.2 Dem kantonalen Gericht ist auch darin beizupflichten, dass die
Invaliditätsbemessung unabhängig von der Verfügung der IV-Stelle des Kantons
Aargau vom 10. Mai 2000 zu erfolgen hat, weil die nach der Rechtsprechung
(BGE 126 V 288 ff.) für eine Bindung der Unfallversicherung an die
Invaliditätsschätzung der Invalidenversicherung massgebenden Voraussetzungen
nicht gegeben sind. Den IV-Akten ist zu entnehmen, dass dem angenommenen
Invaliditätsgrad von 61 % eine Abklärung der invaliditätsbedingten
Beeinträchtigungen im Betrieb des Versicherten vom 3. November 1999 zu Grunde
liegt. Weil dem Versicherten laut ärztlicher Beurteilung schwere körperliche
Arbeiten, wie er sie teilweise auch im Rahmen der ausgeübten selbstständigen Erwerbstätigkeit zu verrichten hat, nicht mehr zumutbar sind, ist indessen zu
prüfen, welches Einkommen er in einer der Gesundheitsschädigung besser
angepassten Tätigkeit zu erzielen vermöchte. Im Abklärungsbericht der
IV-Stelle wird denn auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich der
ermittelte Invaliditätsgrad auf die bisherige Tätigkeit beziehe, die
Erwerbseinbusse in einer zumutbaren anderen Tätigkeit aber geringer sein
könne. Die Verfügung der IV-Stelle enthält zudem die Bemerkung, der
Rentenentscheid werde nach der Festsetzung des Invaliditätsgrad durch die
Unfallversicherung in Wiedererwägung gezogen.

3.
Streitig ist zunächst der Invaliditätsgrad. Während SUVA und Vorinstanz die
Invalidität mit 30 % bemessen haben, schliesst der Versicherte auf einen
Invaliditätsgrad von 74 %.

3.1
3.1.1Das kantonale Gericht hat das für den Einkommensvergleich nach Art. 18
Abs. 2 UVG massgebende Einkommen ohne die Invalidität (Valideneinkommen) auf
Fr. 75'400.- festgesetzt. Es folgte dabei den von der SUVA bei sechs
regionalen Garagebetrieben eingeholten schriftlichen Lohnauskünften, aus
denen hervorgeht, dass ein Werkstattchef im Alter des Versicherten im Jahr
1999 ein durchschnittliches Monatseinkommen von rund Fr. 5'800.- erzielte
(während der Lohn von Automechanikern um Fr. 700.- bis Fr. 1'000.- tiefer
lag). Diese Angaben werden bestätigt durch die Auskünfte des
Autogewerbe-Verbandes der Schweiz, wonach sich der Durchschnittslohn von
eidg. dipl. Garagenchefs/Werkstattchefs in der Zentralschweiz in
Kleinbetrieben (bis fünf Mitarbeiter) im Jahr 1998 auf Fr. 75'400.-
(einschliesslich 13. Monatslohn) belief. Für das vom Versicherten geltend
gemachte Valideneinkommen von Fr. 97'500.- fehlen dagegen jegliche
Grundlagen. Wie die vom Versicherten selbst eingeholten Auskünfte bei (teils
grösseren) Garagebetrieben ergeben haben, hätte er im Jahr 2001 als
Automechaniker seinem Alter und seiner Berufserfahrung entsprechend einen
Lohn von Fr. 5'200.- bis Fr. 5'700.- erzielt, was einem Jahreseinkommen von
deutlich unter Fr. 75'400.- entspricht. Eine weitere Stütze findet das
angenommene Valideneinkommen in der Lohnstatistik. Danach betrug der
monatliche Bruttolohn (Zentralwert) im Bereich Handel und Reparatur von
Automobilen bei Tätigkeiten mit dem Anforderungsniveau 1+2 (Verrichtung
selbstständiger und qualifizierter bzw. höchst anspruchsvoller und
schwierigster Arbeiten) im Jahr 1998 Fr. 5'916.- (Bundesamt für Statistik,
Schweizerische Lohnstrukturerhebung [LSE] 1998, S. 25, Tabelle TA1, Männer),
was umgerechnet auf die betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit von 41,8
Stunden (Die Volkswirtschaft 2001, Heft 12, S. 80 Tabelle B 9.2) ein
Jahreseinkommen von Fr. 74'184.- ergibt.

3.1.2 Bezüglich der Anpassung an die Lohnentwicklung rechtfertigt sich - wie
bei den Tabellenlöhnen - eine Differenzierung nach Geschlechtern, weshalb auf
den Nominallohnindex für Männerlöhne abzustellen ist. Dieser betrug im Jahr
1998 104,6, im Jahr 2000 107,0 Punkte (1993 = 100; Bundesamt für Statistik,
Lohnentwicklung 2001, S. 32, Tabelle T1.1.93, Handel/Reparatur/Gastgewerbe),
sodass ein Jahreseinkommen von Fr. 75'886.- resultiert. Es besteht daher kein
Anlass, von dem von der SUVA unter Berücksichtigung der regionalen
Lohnverhältnisse ermittelten Valideneinkommen von Fr. 75'400.- abzugehen.

3.2 Bei der Festsetzung des Einkommens, welches der Versicherte trotz des
Gesundheitsschadens durch eine ihm zumutbare Tätigkeit auf dem ausgeglichenen
allgemeinen Arbeitsmarkt zu erzielen vermöchte (Invalideneinkommen), ist die
SUVA davon ausgegangen, dass ihm laut kreisärztlicher Beurteilung eine
körperlich leichte Tätigkeit mit Wechselbelastung (gehend, stehend, sitzend)
ganztags zumutbar ist, sofern er keine schweren Lasten heben und tragen,
nicht auf Leitern steigen und nicht auf unebenem Gelände gehen muss. Auf
Grund von fünf Arbeitsplatz-Profilen aus der internen
Arbeitsplatz-Dokumentation (DAP) hat sie ein Durchschnittseinkommen von Fr.
52'500.- ermittelt, wobei sie auf die jeweiligen Mindestlöhne abstellte. Der
Versicherte bestreitet die Zumutbarkeit der nachgewiesenen Arbeitsplätze,
welche Tätigkeiten als Hilfsarbeiter und Betriebsangestellter in den
Bereichen Industrie, Handel/Gastgewerbe und Dienstleistung/Verwaltung
umfassen, nicht, macht jedoch geltend, auch im Rahmen geeigneter leichter
Tätigkeiten in der Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt zu sein und täglich nur
während rund vier Stunden arbeiten zu können, weshalb das Invalideneinkommen
auf höchstens Fr. 26'000.- festzusetzen sei. Diesen Einwendungen kann nicht
gefolgt werden. Nach den ärztlichen Angaben sind dem Versicherten körperlich
schwere Arbeiten nicht mehr zumutbar, weshalb die bisherige Tätigkeit als
selbstständiger Autoreparateur als ungünstig zu betrachten ist (Bericht des
Dr. med. W.________ vom 28. Juli 1998). Dennoch hat er seinen Betrieb, bei
dem es sich im Wesentlichen um ein Einmannunternehmen handelt, weitergeführt,
was darauf schliessen lässt, dass auch im Rahmen dieser Tätigkeit keine volle
Arbeitsunfähigkeit besteht, wie sie Dr. med. R.________ im Bericht vom 10.
Februar 1999 annimmt. Gegenüber dem Aussendienst der SUVA hat der Versicherte
am 11. März 1999 die Arbeitsfähigkeit im Betrieb denn auch mit etwa 50 %
angegeben und festgestellt, dass er bei der Berufstätigkeit überwiegend
stehe, in und unter den Fahrzeugen arbeite und dabei das linke Knie stark
belaste; vormittags erbringe er noch eine vollwertige Arbeitsleistung, auch
wenn er durch die Behinderung im linken Knie allgemein eingeschränkt sei; ab
Mittag sei er auf Schmerzmittel angewiesen, wenn er eine Arbeit noch zu
beenden habe. Im Hinblick darauf, dass die ausgeübte Tätigkeit auch
körperlich schwere Arbeiten umfasst und als ungünstig zu betrachten ist,
vermag es nicht zu überzeugen, wenn der Versicherte geltend macht, auch bei
einer geeigneten leichten Arbeit (die ohne andauernde und schwere Belastung
des Kniegelenks verrichtet werden kann) höchstens zu 50 % arbeitsfähig zu
sein. Es rechtfertigt sich vielmehr, auf die Beurteilung im Abschlussbericht
des Kreisarztes Dr. med. W.________ vom 3. März 1999 abzustellen, worin
ausdrücklich festgestellt wird, dass eine geeignete leichte und
wechselbelastende Tätigkeit unter den genannten Einschränkungen auch
vollzeitlich ausgeübt werde könnte. Zu einer andern Beurteilung besteht auch
auf Grund der Berichte des behandelnden Arztes Dr. med. R.________ vom 10.
Februar und 11. November 1999 und der Beurteilung des medizinischen
Sachverhalts durch die Klinik X.________ vom 17. Februar 2000 kein Anlass.
Ohne dass es weiterer Abklärungen bedürfte, ist davon auszugehen, dass der
Versicherte eine geeignete Tätigkeit ohne wesentliche Einschränkungen
ganztags auszuüben vermöchte. Das Invalideneinkommen ist mit SUVA und
Vorinstanz daher auf Fr. 52'500.- festzusetzen, was bei einem
Valideneinkommen von Fr. 75'400.- zu einem Invaliditätsgrad von 30 % führt.

4.
Zu prüfen bleibt der für die Rentenfestsetzung massgebende versicherte
Jahresverdienst.

4.1 Weil die Rente am 1. März 2000 und damit mehr als fünf Jahre nach dem
Unfall vom 18. Februar 1983 zu laufen beginnt, bestimmt sich der versicherte
Verdienst gemäss Art. 24 Abs. 2 UVV nach dem Lohn, den der Versicherte ohne
den Unfall im Jahr vor dem Rentenbeginn bezogen hätte, sofern er höher ist
als der letzte vor dem Unfall erzielte Lohn. Mit der Sonderregel von Art. 24
Abs. 2 UVV soll dem Umstand Rechnung getragen werden, dass die Grundregel von
Art. 15 Abs. 2 UVG und Art. 22 Abs. 4 UVV, wonach für die Rentenberechnung
der vor dem Unfall bezogene Lohn massgebend ist, bei steigenden Löhnen zu
unbilligen Ergebnissen führt, wenn sich die Rentenfestsetzung insbesondere
wegen einer langen Heilungsdauer verzögert. Nach der Rechtsprechung bezweckt
Art. 24 Abs. 2 UVV die Anpassung des versicherten Verdienstes an die normale
Lohnentwicklung im angestammten Tätigkeitsbereich; dagegen haben andere den
versicherten Verdienst beeinflussende Änderungen in den erwerblichen
Verhältnissen unberücksichtigt zu bleiben (BGE 127 V 171 Erw. 3b mit
Hinweisen).

4.2 Im vorliegenden Fall ist die SUVA bei der Festsetzung des versicherten
Verdienstes vom Lohn ausgegangen, welchen der Versicherte beim Rentenbeginn
als Automechaniker erzielt hätte. Gestützt auf die Angaben regionaler
Garagebetriebe hat sie den massgebenden Jahresverdienst auf Fr. 63'000.-
festgesetzt. Die Vorinstanz stellt demgegenüber auf den Lohn ab, welchen der
Versicherte als Werkstattchef im Garagebetrieb erzielen würde, in welchem er
vor dem Unfall tätig war. Nach den Angaben der M.________ AG, Z.________,
hätte der Monatslohn als Werkstattchef im Jahr 1999 Fr. 6300.- (x 13)
betragen, was einem Jahreseinkommen von Fr. 81'900.- entspricht.

In der Unfallmeldung vom 4. März 1983 hatte der Arbeitgeber H.________ die
Tätigkeit des Versicherten mit "Automechaniker" bezeichnet und einen Lohn von
Fr. 3650.- angegeben. In der von der SUVA nachgereichten Stellungnahme vom
27. Dezember 2001 bestätigt er diese Angaben mit der Feststellung, dass
Anspruch auf zwölf Monatslöhne bestanden, die Anstellung aber nur drei Monate
gedauert habe. Den Akten ist zu entnehmen, dass der Versicherte die Tätigkeit
bei der Garage H.________ am 3. Januar 1983 aufgenommen hatte und das
Arbeitsverhältnis bereits per 31. März 1983 (Ablauf der Probezeit) aufgelöst
wurde, wobei der Unfall offenbar nicht ausschlaggebend war. Seinen Angaben
zufolge hatte der Versicherte die Absicht gehabt, die Garage zu übernehmen,
welche in der Folge anderweitig vermietet und später verkauft wurde. Dabei
habe er sich mit einem relativ tiefen Lohn begnügt, weil er den Betrieb im
Hinblick auf die vorgesehene Übernahme habe kennen lernen wollen und daher
nur reduziert gearbeitet habe. Auch diese Vorbringen vermögen nicht zu
überzeugen. Aus den Akten geht hervor, dass der Versicherte vom 1. Juli 1972
bis zum 31. Dezember 1982 bei der A.________ AG, Z.________, als
Automechaniker beschäftigt und zuletzt als Chefmechaniker tätig gewesen ist
und den Garagebetrieb selbstständig geführt hat. Gemäss Auszug aus dem
Individuellen Konto hat er dabei ein beitragspflichtiges Einkommen von Fr.
36'540.- im Jahr 1980, Fr. 41'600.- im Jahr 1981 und Fr. 41'974.- im Jahr
1982 erzielt. Es ist daher anzunehmen, dass das Jahreseinkommen von Fr.
43'800.- (Fr. 3650.- x 12), welches er bei der Garage H.________ im Jahr 1983
bezogen hätte, einem normalen Lohn für eine volle Arbeitsleistung entsprach,
welche auch die Funktion eines Werkstattchefs umfasste. Der versicherte
Verdienst ist daher auf Grund dieses Einkommens festzusetzen, welches gemäss
Art. 24 Abs. 2 UVV auf das Jahr vor dem Rentenbeginn (1. März 2000)
umzurechnen ist. Dabei kann entgegen der Auffassung der Vorinstanz nicht auf
die Angaben der M.________ AG abgestellt werden, weil für die gesamte Dauer
von 1985 bis 1999 gleichbleibende jährliche Lohnerhöhungen von Fr. 150.- im
Monat angenommen werden, was zu einem offensichtlich überhöhten, deutlich
über dem ermittelten Valideneinkommen von Fr. 75'400.- liegenden
Jahreseinkommen für 1999 von Fr. 81'900.- (Fr. 6300.- x 13) führt. Mangels
zuverlässiger anderer Angaben ist das Jahreseinkommen von Fr. 43'800.-,
welches der Versicherte im Jahr 1983 bei der Garage H.________ erzielt hätte,
entsprechend der Erhöhung des Nominallohnindexes auf das Jahr 1999
umzurechnen. Der Nominallohnindex veränderte sich in den Jahren 1983 bis 1993
von 1186 auf 1743 Punkte (1939 = 100; Bundesamt für Statistik,
Lohnentwicklung 2001, S. 37, Tabelle T1A.39, Arbeitnehmer, Männer) und von
1993 bis 1999 von 100 auf 106,0 Punkte (1993 = 100; Bundesamt für Statistik,
Lohnentwicklung 2001, S. 32, Tabelle T1.1.93, Handel/Reparatur/Gastgewerbe;
vgl. auch oben Erwägung 3.1). Daraus ergibt sich ein für den versicherten
Verdienst massgebendes Jahreseinkommen von Fr. 68'232.-, auf welchem Betrag
die SUVA die Rente neu festzusetzen haben wird.

4.3 Nach dem Gesagten ist die Verwaltungsgerichtsbeschwerde des Versicherten
abzuweisen und diejenige der SUVA teilweise gutzuheissen. Eine
Parteientschädigung ist nicht zuzusprechen (Art. 159 Abs. 2 OG). Entsprechend
dem Ausgang des letztinstanzlichen Verfahrens wird die Vorinstanz über die
Parteikosten im kantonalen Verfahren neu zu befinden haben.

Demnach erkennt das Eidg. Versicherungsgericht:

1.
Die Verfahren U 401/01 und U 402/01 werden vereinigt.

2.
Die Verwaltungsgerichtsbeschwerde des S.________ wird abgewiesen.

3.
In teilweiser Gutheissung der Verwaltungsgerichtsbeschwerde der SUVA wird der
Entscheid des Versicherungsgerichts des Kantons Aargau vom 24. Oktober 2001
insoweit abgeändert, als der für die Rentenberechnung massgebende versicherte
Verdienst auf Fr. 68'232.- festgesetzt wird.

4.
Es werden keine Gerichtskosten erhoben.

5.
Dieses Urteil wird den Parteien, dem Versicherungsgericht des Kantons Aargau,
dem Bundesamt für Sozialversicherung und der IV-Stelle des Kantons Aargau
zugestellt.
Luzern, 30. Mai 2003

Im Namen des Eidgenössischen Versicherungsgerichts

Der Präsident der I. Kammer: Die Gerichtsschreiberin: