Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts
Collection des arrêts du Tribunal fédéral suisse
Raccolta delle decisioni del Tribunale federale svizzero

BGE 139 V 490



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Urteilskopf

139 V 490

63. Auszug aus dem Urteil der II. sozialrechtlichen Abteilung i.S. G. gegen
Ausgleichskasse des Kantons Zürich (Beschwerde in öffentlich-rechtlichen
Angelegenheiten)
9C_525/2013 vom 23. September 2013

Regeste

Art. 38 Abs. 4 lit. a ATSG (Art. 46 Abs. 1 lit. a BGG; Art. 22a Abs. 1 lit. a
VwVG; Art. 34 Abs. 1 lit. a OG, auf Ende 2006 hin aufgehoben);
Fristenstillstand vom siebten Tag vor Ostern bis und mit dem siebten Tag nach
Ostern.
Unter "Ostern" ("Pâques", "Pasqua") im Sinne dieser Bestimmungen verstehen
Rechtsprechung und Lehre seit jeher ausschliesslich den Ostersonntag und nicht
etwa Ostersonntag und Ostermontag zusammen oder gar den Zeitraum von Karfreitag
bis und mit Ostermontag (E. 2.2).

Erwägungen ab Seite 490

BGE 139 V 490 S. 490
Aus den Erwägungen:

2.

2.2 Laut Art. 38 Abs. 4 lit. a in Verbindung mit Art. 60 Abs. 2 ATSG (SR 830.1)
steht die 30-tägige Beschwerdefrist vom siebten Tag vor Ostern bis und mit dem
siebten Tag nach Ostern still (du septième jour avant Pâques au septième jour
après Pâques inclusivement; dal settimo giorno precedente la Pasqua al settimo
giorno successivo alla Pasqua incluso). In allen drei Sprachfassungen
(praktisch) wörtlich dieselbe Fristenstillstandsregelung findet sich in Art. 46
Abs. 1 lit. a BGG, Art. 22a Abs. 1 lit. a VwVG (SR 172.021) und Art. 34 Abs. 1
lit. a des auf Ende 2006 hin aufgehobenen Bundesgesetzes vom 16. Dezember 1943
über die Organisation der Bundesrechtspflege (Bundesrechtspflegegesetz [OG]; AS
1969 768). Unter "Ostern" ("Pâques"; "Pasqua") im Sinne dieser Bestimmungen
verstehen Rechtsprechung und Lehre seit jeher ausschliesslich den Ostersonntag
und nicht etwa - wie der Beschwerdeführer geltend macht - Ostersonntag und
Ostermontag zusammen oder gar den Zeitraum von Karfreitag bis und mit
Ostermontag (hinsichtlich Art. 38 Abs. 4 lit. a ATSG: Urteil 9C_413/2011 vom
15. Mai 2012 E. 5.3; MELCHIOR VOLZ, in: Gesetz über das
Sozialversicherungsgericht des Kantons Zürich, Zünd/Pfiffner Rauber [Hrsg.], 2.
Aufl. 2009, N. 104 in fine zu § 13 GSVGer; bezüglich Art. 46 Abs. 1 lit. a BGG:
Urteile 1C_581/2013 vom 25. Juni 2013 E. 2 und 5A_144/2007 vom 18. Oktober 2007
E. 1; JEAN-MAURICE FRÉSARD, in: Commentaire de la LTF, Corboz und andere
[Hrsg.], 2009, N. 6c in fine zu Art. 46 BGG; für Art. 22a Abs. 1 lit. a VwVG:
Urteil 2C_429/2007 vom 4. Oktober 2007 E. 1 am Anfang; URS PETER CAVELTI, in:
Kommentar zum Bundesgesetz über das Verwaltungsverfahren, Auer und andere
[Hrsg.], 2008, N. 6 zu Art. 22a VwVG; mit Bezug auf Art. 34 Abs. 1 lit. a OG:
Urteil des Eidgenössischen Versicherungsgerichts I 156/70 vom 8. September 1970
E. 1a in fine, nicht publ. in: BGE 96 V 129, aber in: ZAK 1971 S. 215; vgl.
auch das Urteil des Eidgenössischen Versicherungsgerichts C 243/97 vom 30.
Oktober 1997 zu § 13 Abs. 3 lit. a des Gesetzes vom 7. März 1993 über das
Sozialversicherungsgericht des Kantons Zürich [GSVGer; LS 212.81], dessen
Wortlaut mit den hievor angeführten bundesrechtlichen Normen übereinstimmt).
Für ein Abrücken von der bisherigen Betrachtungsweise besteht kein Anlass.